Anlässlich des Tages der älteren Generation am morgigen Mittwoch erklärt die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Ursula von der Leyen: "Ältere Menschen wollen nicht im Abseits stehen, sondern dazugehören und ihre Fähigkeiten und Erfahrungen im Beruf, in der Politik und in der Gesellschaft einbringen. Ob in der Familie, wo sie Kinder und Enkel unterstützen, im Beruf, wo ihre Erfahrung und Routine wichtig sind oder beim freiwilligen Engagement, ohne das viele wichtige Aufgaben nicht bewältigt werden könnten: Die ältere Generation ist unverzichtbar und sie ist bereit, sich einzubringen für die Allgemeinheit."
Zukünftig wird das Angebot an Arbeitskräften in Deutschland wegen des Bevölkerungsrückgangs spürbar abnehmen, spätestens ab dem Jahr 2015 sagt die Arbeitsmarktforschung einen zunehmenden Fachkräftemangel voraus. Trotzdem beschäftigen heute 41 Prozent aller Betriebe in Deutschland niemand über 50 Jahre. "Die Wirtschaft muss sich stärker auf das Älterwerden unserer Bevölkerung einstellen, wenn sie nicht abgehängt werden will. Die ältere Generation ist sowohl mit ihrer Arbeitskraft als auch mit ihrer Kaufkraft ein immer wichtigerer Wirtschaftsfaktor. Wir brauchen ein Leitbild des produktiven Alters: Leistungsfähigkeit, Kreativität und Innovationskraft sind selbstverständlich auch jenseits der Lebensmitte vorhanden. Es ist höchste Zeit umzudenken", so die Bundesministerin weiter.
Ältere Menschen sind im Lebensverlauf immer länger aktiv. Der aktuelle Freiwilligensurvey zeigt, dass sie zunehmend die Gesellschaft mitgestalten wollen. Die Bundesregierung hat deshalb unter anderem das bundesweite Modellprojekt "Mehrgenerationenhäuser" initiiert. In diesen Einrichtungen, die bis 2010 in jedem Landkreis und in jeder kreisfreien Stadt entstehen sollen, können ältere Menschen nicht nur ihre Erfahrung, ihre Fertigkeiten und Kenntnisse einbringen und weitergeben, sondern auch selbst Unterstützung und Hilfe erhalten. "Noch nie in der Geschichte sind so viele Menschen so alt geworden und waren dabei so gesund, fit und leistungsstark", erklärt Bundesministerin von der Leyen. "Ein heute 60-jähriger Mann kann im Durchschnitt noch mit fast 20 weiteren Jahren rechnen, eine gleichaltrige Frau hat statistisch noch mehr als 23 Lebensjahre vor sich. Das ist eine Bereicherung für den Einzelnen wie für unsere Gesellschaft. Wir können auf die älteren Generationen und ihre Beiträge nicht verzichten. Deshalb möchte ich den Kreislauf des Gebens und Nehmens zwischen den Generationen stärken, mit dem Modellprogramm zum Aufbau generationenübergreifender Freiwilligendienste und den Mehrgenerationenhäusern."