2. Chance für Schulverweigerer - Neue Koordinierungsstellen nehmen Arbeit auf

Logo des Modellprogramms "Zweite Chance für Schulverweigerer"
Zweite Chance für Schulverweigerer
1.450 Jugendliche ohne "Bock auf Schule" bekommen eine zweite Chance. An bundesweit 74 Standorten haben lokale Projekte mit festen Ansprechpartnern für Schülerinnen und Schüler vor allem von Hauptschulen ihre Arbeit aufgenommen. Diese Koordinierungsstellen sind Anlaufstellen für Schüler und Eltern, um die Chancen von Schulverweigerern auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zu verbessern.

"Das Modellprojekt ist eine hervorragende Investition in die Zukunft der jungen Menschen", sagt Bundesjugendministerin Ursula von der Leyen. "Wir wollen denjenigen, die bereits in der Startphase ihres Lebens in eine Sackgasse geraten sind, deren Folgen sie mit großer Wahrscheinlichkeit ihr ganzes Leben lang spüren werden, eine zweite Chance geben. Ein regulärer Schulabschluss ist die beste Voraussetzungen für eine berufliche Ausbildung und den erfolgreichen Einstieg ins Berufsleben", so die Ministerin.

Die Stärke des Modells: Case-Manager kümmern sich als feste Begleiter vor Ort darum, dass die Jugendlichen wieder regelmäßig die Schule besuchen. Sie bieten Schulverweigerern individuelle, auf deren persönliche Situation zugeschnittene Hilfen. Derzeit verlassen etwa neun Prozent der Jugendlichen die Schule ohne Abschluss - das sind jedes Jahr bundesweit etwa 85.000 junge Menschen. Zur Risikogruppe zählen vor allem Kinder und Jugendliche zwischen elf und 14 Jahren aus sozial benachteiligten Familien oder Familien mit Migrationshintergrund. Fehlende Schulabschlüsse sind eine der Hauptursachen von Jugendarbeitslosigkeit.

Das von der EU und der Bundesregierung aufgelegte Programm kann auch auf die Unterstützung der Kommunen, des Deutschen Landkreistages und des Deutschen Städte- und Gemeindebundes zählen. Ziel des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ist es, mindestens 1.000 "harte" Schulverweigerer zurück in den Schulalltag zu bringen. Dafür stehen in diesem und im nächsten Jahr insgesamt 21,69 Millionen Euro aus Bundesmitteln, dem Europäischen Sozialfonds (ESF) und den Kommunen zur Verfügung.

Informationen über das Modellprogramm sowie eine Liste der Koordinierungsstellen erhalten Sie beim Deutschen Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. in Berlin sowie unter www.zweite-chance.eu.