Seit heute (Freitag) liegen den bundesgeförderten Beratungsdiensten für junge und erwachsene Migrantinnen und Migranten Handlungsempfehlungen zur besseren Abstimmung ihrer Beratungsangebote vor. Nach einer halbjährigen Erprobungsphase und einem abschließenden Workshop gehen damit die Handlungsempfehlungen für insgesamt etwa 1.000 Beratungsdienste an den Start.
"Die beiden bundesgeförderten Beratungsdienste für junge und erwachsene Zuwanderinnen und Zuwanderer in den Zuständigkeiten unserer Ressorts bilden wesentliche Grundpfeiler der Integrationspolitik des Bundes", so die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Kristina Schröder, und der Bundesminister des Innern, Hans-Peter Friedrich. "Die bundesgeförderten Beratungsdienste haben sich zu anerkannten Anlauf- und Beratungsstellen für Menschen mit Migrationshintergrund entwickelt. Eine gemeinsam organisierte Beratungsarbeit mit Familien soll jungen und erwachsenen Migrantinnen und Migranten sowie den Beratungsdiensten Vorteile und Synergien verschaffen. Wir danken den Beratungseinrichtungen, die sich kreativ an der Erstellung der Handlungsempfehlungen beteiligt haben und wünschen dem weiteren Prozess der Optimierung der Zusammenarbeit für die beratenen Familien viel Erfolg."
In den Handlungsempfehlungen werden good-practice-Beispiele wie gemeinsame Fortbildungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Arbeitskreise und Kooperationsvereinbarungen sowie weitere Instrumente der Kooperation und gemeinsamen Netzwerk- und Beratungsarbeit zusammen getragen. Sie sollen als Anregungen für die Praxis dienen.
"Auch wenn sich die beiden Beratungsprogramme vor allem auf die Beratung von Individuen beziehen, sind familienbezogene Themen schon immer ein wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit gewesen", sagte der Geschäftsführer der BAG FW, Gerhard Timm. "Durch ihre unterschiedlichen Profile und Angebote können sich die Beratungsdienste in der Arbeit mit Familien optimal ergänzen. Klare Abstimmungen und eine koordinierte Netzwerkarbeit ermöglichen das Angebot einer umfassenden, bedarfsorientierten Beratung für Familien. Diese Form der Zusammenarbeit hat eine lange Tradition und ist für die Beratungsdienste und ihre jeweiligen Trägerverbände selbstverständlich."
2011 hatten das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, das Bundesministerium des Innern und die Träger der Migrationsberatung für Erwachsene sowie der Jugendmigrationsdienste die Optimierung der Beratungsangebote für Familien vereinbart. Eine Bestandsaufnahme hatte gezeigt, dass Eltern, die die Beratungsstellen aufsuchen, nicht nur Rat zu Themen wie Spracherwerb, Wohnung und Arbeit benötigen, sondern für ihre Kinder auch Unterstützungsbedarf rund um die Themen Schule und Ausbildung haben. Darüber hinaus geht es häufig auch darum, den Ablöseprozess vom Elternhaus durch eine getrennte Beratung der Eltern und ihrer heranwachsenden Kinder zu unterstützen. Dies alles gilt es vor Ort gut abzustimmen, um die Wege für Menschen mit Migrationshintergrund kurz und Hilfeangebote möglichst effektiv zu gestalten. Um den Bedürfnissen der Familienmitglieder zu entsprechen und die richtigen Einrichtungen in die Beratung einzubinden, haben das Bundesfamilienministerium und das Bundesinnenministerium in Zusammenarbeit mit den Trägern der beiden Beratungsprogramme die praxisorientierten Handlungsempfehlungen für die gemeinsame Arbeit mit Familien entwickelt.
Die Handlungsempfehlungen und weitere Informationen zu den bundesgeförderten Beratungsdiensten finden Sie unter: www.jugendmigrationsdienste.de und www.bamf.de.