Am 16. September fand die digitale Abschlussveranstaltung des erfolgreichen Modellprogramms „JUGEND STÄRKEN im Quartier“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat statt. Rund 180 Vertreterinnen und Vertreter aus den Kommunen sowie Jugendliche nahmen an der Veranstaltung teil.
In einer Videogrußbotschaft dankte Bundesjugendministerin Christine Lambrecht allen Projektbeteiligten für ihr Engagement: „Mit ‚JUGEND STÄRKEN im Quartier‘ haben wir mehr als 90.000 junge Menschen bei ihrem Übergang von der Schule in den Beruf unterstützt. Viele kreative Projekte sind entstanden, die jungen Menschen mit schlechten Startchancen neue Perspektiven für das Berufsleben eröffnet haben. 1.900 Projekte in 158 Orten: Das ist ein großartiger Erfolg unseres Programms. Ab 2022 wollen wir mit einem neuen Programm jungen Menschen helfen, die besondere Unterstützung dabei benötigen, sich ein eigenes Leben aufzubauen. Mit dem neuen Programm stärken wir kommunale Projekte – etwa für junge Menschen, die von Wohnungslosigkeit bedroht sind.“
Durch den Einsatz des Programms „JUGEND STÄRKEN im Quartier“ in den Fördergebieten des Städtebauförderungsprogramms „Sozialer Zusammenhalt“ (bis 2019 „Soziale Stadt“) werden insbesondere junge Menschen in sozial benachteiligten Gebieten unterstützt. Dadurch ist es in diesen Kommunen gelungen, die Förderung von benachteiligten Jugendlichen im Sinne einer fachübergreifenden Quartiersentwicklung zu verzahnen.
In sieben Jahren entstanden über 1.900 Projekte: So nähten beispielsweise junge geflüchtete Frauen für Bedürftige. Es wurden Theaterstücke über die eigene Fluchterfahrung entwickelt und öffentlich aufgeführt. Ein grünes Klassenzimmer für Grundschülerinnen und Grundschüler wurde gestaltet. Jugendliche Reporter interviewten während des Lockdowns an Corona erkrankte Menschen, um ihnen eine Stimme zu geben und auf die Notwendigkeit von Schutzmaßnahmen aufmerksam zu machen.
Bei der Abschlussveranstaltung blickten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemeinsam auf die Erfolge des Programms, aber auch auf die Herausforderungen insbesondere durch die Corona-Pandemie zurück. Daneben diskutierten kommunale Vertreterinnen und Vertreter sowie Jugendliche darüber, wie die Projekte auch nach dem Ende von „JUGEND STÄRKEN im Quartier“ im Sommer 2022 fortgeführt werden können.
Über 90.000 junge Menschen erreicht
Seit 2015 unterstützt das Programm „JUGEND STÄRKEN im Quartier“ Kommunen dabei, Angebote für junge Menschen zu entwickeln, die besonderen Unterstützungsbedarf beim Eintritt in das Berufsleben haben. In der siebenjährigen Förderperiode (2015 bis 2022) wurden Projekte in bundesweit 158 Kommunen realisiert. Mehr als 90.000 junge Menschen nahmen bislang am Programm teil. Rund 60 Prozent haben nach ihrer Teilnahme einen Arbeitsplatz gefunden oder absolvieren eine schulische oder berufliche Ausbildung.
Mit „JUGEND STÄRKEN im Quartier“ bündeln das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat erstmals Mittel des Europäischen Sozialfonds (ESF) in einem gemeinsamen Programm. Aus dem ESF fließen rund 178,4 Millionen Euro in die Projekte ein. Der Bund steuert 7,9 Millionen Euro bei. Die Förderung läuft noch bis Sommer 2022.
Für die kommende ESF-Förderperiode (ESF Plus) plant das Bundesjugendministerium, mit dem Modellprogramm „JUGEND STÄRKEN: Brücken in die Eigenständigkeit“ (2022 bis 2027) kommunale Projekte für junge Menschen zu fördern, die Unterstützung auf dem Weg zu einer eigenständigen Lebensführung benötigen oder die akut von Wohnungslosigkeit bedroht oder betroffen sind.
Mehr Informationen unter:
www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/kinder-und-jugend/integration-und-chancen-fuer-junge-menschen