Staatssekretär Hoofe: "Der Schlüssel für eine gelungene Integration liegt auch im Elternhaus"

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend setzt verstärkt auf die Elternhäuser, um die schulischen und beruflichen Integrationschancen junger Migrantinnen und Migranten zu verbessern. Ein auf zwei Jahre angelegtes bundesweites Modellprogramm "Ausbildungsorientierte Elternarbeit im Jugendmigrationsdienst" soll erproben, wie die Erziehungskompetenz von Müttern und Väter in Migrantenfamilien noch wirkungsvoller unterstützt und gefördert werden kann. Das mit rund 1,6 Millionen Euro aus Bundesmitteln und mit Unterstützung aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) finanzierte Modellprojekt startet in dieser Woche an zwölf Standorten.

Familienstaatssekretär Gerd Hoofe erklärt dazu: "Der Schlüssel für eine gelungene Integration liegt auch im Elternhaus. Für junge Migrantinnen und Migranten spielt die Haltung der Eltern zum Thema Integration eine prägende Rolle. Leider sind viele Väter und Mütter junger Migrantinnen und Migranten oftmals kaum über Bildungsangebote und Berufschancen ihrer Kinder informiert. Das ist ein Manko, auf das auch Migrantenorganisationen im Rahmen der Gespräche zum Nationalen Integrationsplan hingewiesen haben. Die enormen Potenziale dieser jungen Menschen kommen am besten zum tragen, wenn Schulen und die Elternhäuser beim Thema Bildung und Berufswahl an einem Strang ziehen. Davon profitieren nicht nur die Jugendlichen, sondern die gesamte Gesellschaft. Die jetzt startenden Modellprojekte sind daher ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung."

Das Modellprojekt richtet sich an Eltern aus Migrantensfamilien. Gemeinsam mit verschiedenen Trägern, wie etwa der evangelischen und katholischen Jugendsozialarbeit, dem Internationalen Bund oder der Arbeiterwohlfahrt bieten die Jugendmigrationsdienste direkt vor Ort Ansprechpartner für Väter und Mütter an, die bei Fragen zu Schule und Ausbildung mit Rat und Tat zur Seite stehen. Kurse oder Seminare sollen bei den Familien mit Migrationshintergrund Interesse und Verständnis dafür wecken, welche Anforderungen an jugendliche Migrantinnen und Migranten in der Schule und auf dem Arbeitsmarkt gestellt werden.

Die zwölf Projektstandorte sind: Tübingen, Schwerin/Parchim, Berlin, Saarbrücken, Euskirchen, Dresden, Frankfurt, Kassel, Göttingen, Hamburg, Lüneburg und Jena. Die wissenschaftliche Begleitung des Projekts hat die Gesellschaft für Innovationsforschung und Beratung (GIB) übernommen.