In Zeiten des Fachkräftemangels wird Familienfreundlichkeit zu einem harten Wettbewerbsvorteil der Unternehmen im Kampf um die besten Köpfe. Dies war der einhellige Tenor von Unternehmen, Kommunen und Verbänden bei der heutigen Netzwerkkonferenz der Bundesinitiative "Lokale Bündnisse für Familie" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in München. Im Mittelpunkt der Konferenz standen innovative Projekte für die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
"Kommunen und Regionen, die berufstätigen Müttern und Vätern den Alltag erleichtern, besitzen deutliche Vorteile bei der Bewältigung des Strukturwandels. Fachkräfte gehen dorthin, wo sie ihre beruflichen Fähigkeiten einbringen können und gleichzeitig für ihre Familie gute Rahmenbedingungen vorfinden", betont Dr. Hermann Kues, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesfamilienministerium.
"Mit innovativen Konzepten für berufstätige Eltern stärken wir die Bindung von Familien hier vor Ort und verbessern so das Umfeld für regionale Unternehmen. Familienfreundlichkeit ist auf lange Sicht für den Standort Bayern unabdingbar. Deshalb werde ich die Arbeit der Lokalen Bündnisse für Familie auch künftig unterstützen" betont Prof. Erich Greipl, Präsident der IHK für München und Oberbayern.
Rund zwei Drittel der Unternehmen in Bayern haben laut einer aktuellen Umfrage des Bayerischen Industrie- und Handelskammertages (BIHK) Schwierigkeiten, offene Stellen zu besetzen. Immer mehr Unternehmen und Kommunen setzen daher auf den Standortfaktor Familienfreundlichkeit: So sind bundesweit rund 80 Prozent der Unternehmen der Ansicht, dass Familienfreundlichkeit für ihr Wohlergehen wichtig ist.
In mehr als 630 "Lokalen Bündnisse für Familie" arbeiten bundesweit Unternehmen, Kommunen, Verbände und Betreuungseinrichtungen gemeinsam daran, flexible Kinderbetreuungsangebote für berufstätige Eltern zu schaffen.
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Innovative Projekte zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf
- Das Lokale Bündnis "Münchner Aktionsforum für Familien" hat gemeinsam mit der örtlichen IHK für München und Oberbayern das Projekt "Familienorientierte Personalpolitik aus der Praxis" initiiert. Viermal im Jahr werden in Kooperation mit dem Beratungsunternehmen Fauth-Herkner & Partner und pme Familienservice GmbH Firmenbesuche durchgeführt, um Unternehmen Wege zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf aufzuzeigen.
- Das Lokale Bündnis für Familie im Landkreis Coburg hat eine Familien-Hotline ins Leben gerufen, an die sich sowohl Eltern als auch Kinder und Jugendliche in familiären Konfliktsituationen wenden können. Auch zu organisatorischen Fragen, etwa zur Kinderferienbetreuung, erhält man hier eine Antwort. Gemeinsam mit dem Wirtschaftsunternehmen JAKO-O GmbH richtet das Bündnis zudem regelmäßig einen Familientriathlon aus.
- Wie können Projekte von Lokalen Bündnissen ins Gespräch gebracht und die Öffentlichkeit gezielt zum Thema "Standortfaktor Familienfreundlichkeit" informiert werden? Diesen Fragen hat sich das Lokale Bündnis für Familie in Augsburg gestellt und einen Imagefilm mit dem Titel "Bündnis für Augsburg - Bürger - Netzwerk - Engagement" gedreht. Das Bündnis zeigt diesen Film auf seiner Website http://www.buendnis.augsburg.de/ und setzt ihn bei Schulungen oder Tagungen, sowie bei externen Einladungen ein, um sich vorzustellen.
- Jedes Jahr organisiert das Lokale Bündnis für Familie Bamberg die "Bamberger Ferienabenteuer" für Kinder aus dem Landkreis oder von Beschäftigen der Partnerunternehmen. Das Ferienprogramm für die
6- bis 14-jährigen Kinder wird in den Sommer-, Oster-, Pfingst- und Herbstferien angeboten und deckt eine Zeitraum von werktags 8 bis mindestens 15 Uhr ab. - Das Fürther Bündnis für Familien will die Situation von erwerbstätigen Alleinerziehenden vor Ort verbessern und widmet sich auf seiner Webseite http://www.fuerther-buendnis-fuer-familien.de/ der Strukturierung und Vernetzung von bereits bestehenden Hilfen für diese Zielgruppe. So entwickelte es einen Wegweiser von A bis Z durch den "Dschungel" der Angebote für Alleinerziehende. In einer Angebotslandkarte wurden eben solche Offerten visualisiert.