Ursula von der Leyen: "Die Bundesregierung geht als familienfreundlicher Arbeitgeber voran - Nachmachen erwünscht!"

Die Bundesregierung setzt ein weiteres Signal für mehr Familienfreundlichkeit in der Arbeitswelt. Auf Beschluss des Bundeskabinetts unterziehen sich alle Bundesministerien, das Bundeskanzleramt sowie das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung bis Ende 2009 dem audit berufundfamilie der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung. Mit der Zertifizierung als familienfreundlicher Arbeitgeber setzt die Bundesregierung zum einen eine Vereinbarung des Koalitionsvertrages um, zum anderen unterstützt sie das Ziel des Bundesgleichstellungsgesetzes, für die Beschäftigten der Bundesverwaltung die Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit für Frauen und Männer zu verbessern.

"Jedes Ressort stellt sich seinem 'Familien-TÜV'", sagt die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Ursula von der Leyen, anlässlich des heutigen Kabinettsbeschlusses. "Das zeigt: Die Bundesregierung geht beim Thema Familienfreundlichkeit mit gutem Beispiel voran! So, wie auch immer mehr Betriebe in ihrer Branche Trendsetter sind. Sie nutzen das audit als Qualitätssiegel, um zu zeigen: Wir sind ein modernes, innovatives Unternehmen - berufliche Anforderungen und die Bedürfnisse von Eltern schließen sich bei uns nicht aus. Diese Vorreiter brauchen wir, wenn wir Familienfreundlichkeit zum Markenzeichen der deutschen Wirtschaft machen wollen. Ich rufe deswegen alle Arbeitgeber in Deutschland auf, es uns gleichzutun und sich am audit zu beteiligen", so von der Leyen weiter.

Das Bundesfamilienministerium selbst ist bereits seit Ende 2003 zertifiziert. Kinderbetreuungsangebote in Berlin und Bonn sowie mehr als 150 maßgeschneiderte Arbeitszeitmodelle tragen dazu bei, dass das Ministerium den Titel familienfreundlicher Arbeitgeber trägt. Folgende Ressorts der Bundesregierung sind ebenfalls auditiert: das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi), das Auswärtige Amt (AA), das Bundesministerium des Innern (BMI) und das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS). Das Bundeskanzleramt und weitere Bundesministerien haben erste Schritte zur Auditierung unternommen. Insgesamt tragen in Deutschland derzeit 616 Unternehmen, Institutionen und Hochschulen mit rund 1 Million Beschäftigten das Zertifikat zum audit berufundfamilie.

Die berufundfamilie gGmbH ist eine Initiative der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung. Sie bietet das audit berufundfamilie bereits seit 1998 an. In diesem audit entwickeln Unternehmen und Institutionen ein individuelles Konzept, um die Interessen von Arbeitgeber und Beschäftigten auszubalancieren. Erster Schritt: Bereits vorhandene familienfreundliche Angebote werden mit den Vorstellungen der Beschäftigten verglichen. Zweiter Schritt: Beide Seiten vereinbaren verbindliche Ziele - wie flexible Arbeitszeitmodelle, Programme zum Wiedereinstieg nach der Elternzeit oder Unterstützung bei der Kinderbetreuung. Dritter Schritt: Nach drei Jahren wird geprüft, ob die Ziele erreicht wurden oder wo gegebenenfalls nachjustiert werden muss.