„Demenz – die Welt steht Kopf!“ – das ist das Motto des diesjährigen Welt-Alzheimertages am 21. September. Rund um diesen Tag finden in der Woche der Demenz, die offiziell am Montag (18. September) beginnt, bundesweit zahlreiche Veranstaltungen statt, in denen über die Krankheit informiert und auf ihre Folgen aufmerksam gemacht wird. Zudem erhalten Betroffene und ihre Angehörigen einen Überblick über Unterstützungsangebote. Bundesseniorenministerin Lisa Paus und Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach rufen gemeinsam dazu auf, Betroffene nicht zu stigmatisieren und legen einen Zwischenstand zur Umsetzung der Nationalen Demenzstrategie vor.
Bundesseniorenministerin Lisa Paus: „Nach wie vor gibt es Vorurteile und Unsicherheiten im Umgang mit Demenz und Alzheimer. Für Betroffene bedeutet das eine doppelte Belastung. Ich bin froh, dass wir mit der Demenzstrategie ein starkes Bündnis haben, das dafür sorgt, dass offen über Demenz gesprochen wird, Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen gesehen und die Lebensbedingungen für betroffene Menschen verbessert werden. Bundesweit gibt es inzwischen mehr lokale Hilfe- und Unterstützungsnetzwerke für Menschen mit Demenz. Es wurden Sport-, Kultur- und Bildungsangebote für Betroffene entwickelt und die Informationsangebote für Angehörige kontinuierlich ausgebaut. Wir stehen an der Seite der Betroffenen und Angehörigen.“
Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach: „Eine Demenz kann das Leben von Erkrankten und Angehörigen in den Grundfesten erschüttern. Deshalb ist es unsere Aufgabe, die Betroffenen als Teil der Gesellschaft zu verstehen und gute Versorgungsangebote zu machen. Dieser Herausforderung stellen wir uns mit der Nationalen Demenzstrategie. Mit dem Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetz haben wir zudem Leistungsverbesserungen für Pflegebedürftige und deren Angehörigen durchgesetzt und die finanziellen Belastungen begrenzt. Große Hoffnung setze ich auf die Alzheimer- und Demenz-Forschung. Hier Durchbrüche zu erzielen, wäre ein Segen für unsere alternde Gesellschaft. Mit einem Medizinforschungsgesetz werden wir die Voraussetzungen für klinische Studien auch für Demenzforschung entscheidend verbessern."
Die Nationale Demenzstrategie wurde 2020 unter gemeinsamer Federführung des Bundesministeriums für Gesundheit und Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie dem Co-Vorsitz der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e. V. Selbsthilfe Demenz entwickelt. Ein Bündnis aus 74 Akteuren aus Bund und Ländern, Pflege, Gesundheitswesen, Wissenschaft und Zivilgesellschaft will die Lebensbedingungen für Menschen mit Demenz verbessern. Dafür sollen bis 2026 insgesamt 162 Maßnahmen umgesetzt werden.
In den Projekten und Initiativen der Strategie werden die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Demenz an ihrem Lebensort auf- und ausgebaut, Beratung und Unterstützung auch für Angehörige systematisch verbessert und die medizinische und pflegerische Versorgung weiterentwickelt. Darüber hinaus wird die Forschung zu Demenz gefördert.
Zur Halbzeit der Nationalen Demenzstrategie veröffentlichen BMG und BMFSFJ eine Broschüre, in der die Arbeit und Fortschritte der nationalen Demenzpolitik zusammengefasst und Ziele, Projektergebnisse und Akteure aus der Strategie vorgestellt werden. Zudem gibt es einen Ausblick auf die kommenden drei Jahre. Die Broschüre finden Sie zum Download unter:
https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/service/publikationen/gemeinsam-fuer-menschen-mit-demenz-230926 https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/service/publikationen/gemeinsam-fuer-menschen-mit-demenz-230926
Der Welt-Alzheimertag findet seit 1994 immer am 21. September statt, um weltweit die Öffentlichkeit auf die Situation von Menschen mit Demenz und ihrer Angehörigen aufmerksam zu machen.