Männer sind in den technischen Berufen in der Überzahl, Frauen sind dafür in den sozialen Berufen stark vertreten, etwa in der Pflege oder in der Kindererziehung. In der Kindertagespflege arbeiten rund 95 Prozent Frauen. Junge Männer, die sich für einen sozialen Beruf interessieren, hören immer noch Sätze wie: "Das können Männer nicht. Mach doch was, was mehr Geld bringt." Dabei wissen wir: Männer bringen in der Kindererziehung eine wertvolle, weil andere Perspektive ein. Kinder brauchen Frauen und Männer als Bezugspersonen. Und was die Bezahlung angeht: Da müssen wir tatsächlich ran. Soziale Berufe müssen attraktiver werden: durch bessere Bedingungen in der Ausbildung, in der Arbeit und eine bessere Entlohnung. Soziale Berufe, in denen Menschen sich um andere Menschen kümmern, werden gebraucht. Sie sind Zukunftsberufe - genauso wie die Berufe im naturwissenschaftlich-technischen Bereich, wo größtenteils Männer arbeiten. Ich bin überzeugt: Im 21. Jahrhundert ist diese Aufteilung der Geschlechter nicht mehr zeitgemäß. Frauen und Mädchen können alles, ob Ärztin, Bürgermeisterin, Ingenieurin oder Metallarbeiterin. Und Männer können auch alles: Programmierer ebenso wie Pfleger.
Mädchen öffnen sich am Girls'Day die Türen, um in den Berufsalltag in technischen Berufen hineinzuschnuppern. Jungen können am Boys'Day die sozialen Berufe kennenlernen. Die Aktionen an diesem Tag zeigen neue Perspektiven auf. Und Perspektiven eröffnen Horizonte. Es gibt keine Frauenberufe oder Männerberufe, aber viele Zukunftsberufe: Berufe, die sichere Zukunftsperspektiven bieten und für Deutschlands Zukunft wichtig sind. Ich wünsche allen jungen Frauen und Männern, dass sie den Beruf finden, der ihnen Spaß macht und zu ihnen passt. Weg mit den Vorurteilen!