540 Mehrgenerationenhäuser bringen Alt und Jung in ganz Deutschland zusammen, bieten Beratung in allen Lebenslagen und nachbarschaftliche Hilfe. Fünf dieser Mehrgenerationenhäuser hat Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey am 4. Juni als "DemografieGestalter 2018" ausgezeichnet. Der mit jeweils 2000 Euro dotierte Preis für Mehrgenerationenhäuser wird 2018 zum ersten Mal verliehen. In vier Kategorien und einer Sonderkategorie würdigt er besonders gelungene Projekte zur Bewältigung des demografischen Wandels. Mehr als 70 Mehrgenerationenhäuser hatten sich beworben.
Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey betonte:
"Alle, die sich in den Mehrgenerationenhäusern engagieren, haben großes Lob verdient. Allen voran die Preisträger, unsere 'DemokratieGestalter'. In den Mehrgenerationenhäusern, die es in ganz Deutschland gibt, leisten Menschen gute Arbeit. Denn nichts hält die Gesellschaft so zusammen wie Hilfe und Kontakt in der Nachbarschaft. Und nichts ist für Menschen so wichtig wie Andere, die sich um sie kümmern. Was diese Männer und Frauen leisten, verdient unsere größte Anerkennung. Ihre Arbeit muss sichtbarer werden. Deshalb freue ich mich, heute diesen Preis überreichen zu können. In den Mehrgenerationenhäusern wird das Miteinander der Generationen gelernt und gelebt. Deshalb sind sie aus den Städten und Gemeinden nicht mehr wegzudenken."
Die Preisträger
Als "DemografieGestalter 2018" in der Kategorie Kultur- und Freizeitangebote wurde das Mehrgenerationenhaus Kelsterbach ausgezeichnet - für sein Projekt "Das Café-Bike bringt Menschen zusammen". Die Jury begründete ihre Entscheidung damit, dass das Haus die Menschen mit dem zum Mini-Café umgebauten Lastenfahrrad auf kreative Art und Weise und mit geringen Kosten dort abholt, wo sie sich gerade befinden: auf Märkten, Spielplätzen oder Festen.
Den Preis in der Kategorie Bildung, Beratung, Betreuung erhielt das Mehrgenerationenhaus Vinetazentrum Kiel. Das Projekt "U.Sch.I - Unsere Schulinitiative" konnte mit einem Konzept überzeugen, bei dem junge alleinerziehende Mütter, die ihren Schulabschluss nachholen wollen, unter anderem durch die Betreuung ihrer Kinder unterstützt werden.
Das Mehrgenerationenhauses Taufkirchen (Vils) gewann mit dem Projekt "Taufkirchen für alle - eine Gemeinde praktiziert Inklusion" in der Kategorie Partizipationsprozesse. Damit sollen alle Menschen, auch die mit Behinderungen, gleichberechtigt in das gesellschaftliche Leben eingebunden werden und daran teilhaben.
In der Kategorie Integrationsarbeit wurde das Mehrgenerationenhaus "Gelbe Villa" Kirchen mit dem Projekt "Fahrradwerkstatt mit Verkehrssicherheitstraining" gekürt. Die Fahrradwerkstatt verbindet Menschen mit und ohne Fluchtgeschichte über Sprachgrenzen hinweg in der gemeinsamen Arbeit und beim Sicherheitstraining, so die Jury, und ganz nebenbei tausche man sich über Regeln und Gepflogenheiten des Zusammenlebens in Deutschland aus.
Preisträger des Sonderpreises "Gestaltung des demografischen Wandels" wurde das Mehrgenerationenhaus Dorflinde Langenfeld mit dem Projekt "Daheim statt im Heim!" Engagierte Bürgerinnen und Bürger unterstützen Pflegebedürftige und pflegende Angehörige, um Strukturschwächen in der dortigen ländlichen Region erfolgreich zu kompensieren.
Für den Mehrgenerationenhauspreis 2019 bewerben
Der "DemografieGestalter - Der Mehrgenerationenhauspreis" wird auch 2019 verliehen. Ab Herbst sind die rund 540 Mehrgenerationenhäuser wieder aufgerufen, sich mit ihren besten Projekten zur Bewältigung der demografischen Herausforderungen vor Ort zu bewerben.