Jahreskonferenz Freiwilliges Soziales Jahr Freiwilligendienste für junge Menschen noch attraktiver machen

Das Bild zeigt Dr. Franziska Giffey hinter einem Rednerpult sprechend
Dr. Franziska Giffey eröffnet die diesjährige Jahreskonferenz des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) © BAFzA

Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey hat die diesjährige Jahreskonferenz des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) eröffnet. Diese findet am 11. und 12. Dezember in Berlin unter dem Motto "Auftrag Demokratie: Jugendfreiwilligendienste in der Zivilgesellschaft" statt. Während der Konferenz tauschen sich pädagogische Fachkräfte aus den FSJ-Zentralstellen sowie deren angeschlossenen Träger zu aktuellen Fragestellungen im Freiwilligen Sozialen Jahr aus.

Dr. Franziska Giffey dankte den Trägern für ihr Engagement:

"Das FSJ ist etwas ganz besonders Wertvolles für alle Beteiligten. Es trägt zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei. Es baut eine Brücke zwischen den Generationen. Es stärkt das Verständnis füreinander. Ich werde mich dafür einzusetzen, dass noch viel mehr Jugendliche die Möglichkeit für einen Dienst bekommen. Der Bund sorgt für gute Rahmenbedingungen - und das wollen wir mit unserem Konzept für das Jugendfreiwilligenjahr ausbauen."

Um noch mehr junge Menschen für ein Freiwilligenjahr zu gewinnen, sollen die bestehenden Freiwilligendienste, das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ), das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) sowie der Bundesfreiwilligendienst (BFD), weiterentwickelt werden. Das Konzept für das "Jugendfreiwilligenjahr" zielt auf eine Verbesserung der Rahmenbedingungen ab, damit sich zukünftig jeder junge Mensch einen Freiwilligendienst in Deutschland auch leisten kann.

Jugendfreiwilligenjahr für mehr Engagement

Das Konzept fußt auf fünf Grundsätzen, die Schritt für Schritt unter Beteiligung von Jugendlichen und Jugendverbänden sowie von Trägern angegangen werden sollen. Die Grundsätze im Überblick:

  • Grundsatz 1: Wir erhalten und verbessern die bestehenden Freiwilligendienste, das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ), das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) und den Bundesfreiwilligendienst (BFD).
  • Grundsatz 2: Wir wollen einen Rechtsanspruch auf Förderung aller Freiwilligendienst-Vereinbarungen für unter 27-Jährige in FSJ, FÖJ und BFD.
  • Grundsatz 3: Wir verbessern die finanziellen Rahmenbedingungen für Freiwillige. (Das Freiwilligengeld von 402 Euro, zuzüglich entsprechender Sozialversicherungsbeiträge, soll durch Kopplung an die Rentenbeitragsbemessungsgrenze dynamisiert werden.)
  • Grundsatz 4: Wir sorgen für Wertschätzung und Anerkennung, und zwar nicht nur während des Jahres, sondern auch für die Zeit danach.
  • Grundsatz 5: Wir verbessern den Freiwilligendienst für Menschen mit besonderen Lebensumständen, Behinderungen und anderen schwierigen Voraussetzungen.

Freiwilligendienste in Deutschland

Jedes Jahr machen mehr als 80.000 junge Menschen einen Freiwilligendienst in Deutschland, und zwar rund 53.000 im FSJ, knapp 3.000 im FÖJ und circa 27.000 im BFD. Das Ausbau-Potential der Freiwilligendienste, insbesondere für jüngere Menschen, ist aber noch lange nicht ausgeschöpft. Nach einer vorsichtigen Schätzung der Verbände und Organisationen, die in den drei Freiwilligendienstformaten aktiv sind, ist es möglich, bis zu 120.000 junge Menschen jedes Jahr für ein Jugendfreiwilligenjahr zu gewinnen.

Bei rund 800.000 jungen Menschen, die derzeit jährlich von allgemeinbildenden Schulen in Deutschland abgehen, wäre das fast ein Sechstel aller Jugendlichen, die dann ein "Jugendfreiwilligenjahr" absolvieren würden.

2018 standen für die Freiwilligendienste rund 263 Millionen Euro im Haushalt des Bundesjugendministeriums zur Verfügung. Für 2019 sieht der Bundeshaushalt einen Aufwuchs von rund 65 Millionen Euro vor - auf dann rund 327 Millionen Euro. Für das Jugendfreiwilligenjahr würden maximal rund eine Milliarde Euro pro Jahr benötigt.