Die Bundesregierung hat im Januar 2022 erstmals einen Beauftragten für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt (Queer-Beauftragten) ernannt und im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend angesiedelt. Seit dem 5. Januar 2022 führt Sven Lehmann dieses Amt aus. Er ist zugleich Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesfamilienministerin sowie Bundestagsabgeordneter von Bündnis 90/Die Grünen. Mit dem neu geschaffenen Amt des Queer-Beauftragten zeigt die Bundesregierung, wie wichtig ihr die Akzeptanz von Vielfalt ist.
Aufgaben des Queer-Beauftragten
Der Beauftragte der Bundesregierung für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt koordiniert die queerpolitischen Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag und bringt sie zusammen mit den beteiligten Bundesministerinnen und -ministern auf den Weg. Er stimmt außerdem die Erstellung und Umsetzung des Nationalen Aktionsplans für Akzeptanz und Schutz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt ab und die damit verbundene Information der Öffentlichkeit. Deutschland soll mit dem Aktionsplan zum Vorreiter beim Kampf gegen Diskriminierung werden.
Im Aufgabenbereich des Queer-Beauftragten liegt auch die Abschaffung des Transsexuellengesetzes, das durch ein Selbstbestimmungsgesetz ersetzt werden soll. Das neue Gesetz wird in gemeinsamer Federführung des Bundesfamilienministeriums und des Bundesjustizministeriums erarbeitet. Zudem soll das Familienrecht modernisiert werden. Unter anderem sollen lesbische Mütter mit heterosexuellen Paaren beim Abstammungsrecht gleichstellt und Mehrelternschaften rechtlich absichert werden.
Der Queer-Beauftragte ist Ansprechpartner für Verbände und Organisationen und fungiert als Bindeglied zwischen der LSBTIQ*-Community und der Regierung. Zu seinen Kernaufgaben gehört auch die Öffentlichkeitsarbeit, um Sensibilität für die Rechte und Anliegen von LSBTIQ*-Menschen zu schaffen und ein gesellschaftliches Klima, in dem Vielfalt geschätzt wird.
Er ist über das Kontaktformular zu erreichen.
Zur Person
Sven Lehmann ist seit 1999 Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen und seit 2017 Mitglied des Deutschen Bundestages. 2018 bis 2021 war er Sprecher für Queerpolitik und Sozialpolitik der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Seit Dezember 2021 ist er Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.