Nachhaltigkeit ist in der Familienpolitik seit 2005 ein wesentliches Leitmotiv. Wissenschaftliche Studien und namhafte Institute haben mehrfach nachgewiesen, dass Familienpolitik die beabsichtigten Wirkungen entfaltet und inklusives Wachstum fördern kann.
Ein besonderer Stellenwert in der familienpolitischen Nachhaltigkeitsdebatte kommt dem Siebten Familienbericht aus dem Jahr 2005 zu. In diesem Bericht ist formuliert, dass "eine nachhaltige Familienpolitik auf einem Mix aus Infrastrukturpolitik, Zeitpolitik und finanzieller Transferpolitik aufbauen muss, um Rahmenbedingungen zu schaffen, die es jungen Erwachsenen ermöglichen, ihre Zukunft gemeinsam und gemeinsam mit Kindern zu planen und zu realisieren“. Diese Strategie wurde von der Bundesregierung übernommen und weiterentwickelt.
Bestandsaufnahme der Maßnahmen
Als Folge des Familienberichts wurde eine systematische Bestandsaufnahme aller ehe- und familienbezogenen Leistungen erstellt und die Gesamtevaluation zentraler Leistungen umgesetzt. Unter den Zielen, die im Rahmen der Gesamtevaluation untersucht wurden, hat die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine besondere Bedeutung; ihre Verwirklichung wirkt sich positiv auf alle anderen Ziele aus.
Die Erwerbstätigkeit beider Elternteile ist der beste Schutz gegen Armutsrisiken und trägt zur wirtschaftlichen Absicherung im Alter, im Falle von Arbeitslosigkeit sowie bei Trennung oder Tod der Partnerin beziehungsweise des Partners nachdrücklich bei. Armutsrisiken zu vermeiden wirkt sich wiederum förderlich auf das Wohlergehen der Kinder aus. Und schließlich ist die Möglichkeit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf wichtig für die Entscheidung, ob Paare ihre Kinderwünsche erfüllen.
Konkrete familienpolitische Maßnahmen, die auf den wissenschaftlich multidisziplinär abgesicherten Ergebnissen der Gesamtevaluation aufbauen, wurden umgesetzt - unter anderem der weitere Ausbau der Kinderbetreuung und Verbesserungen beim Kinderzuschlag.