Freiwilligendienste Anderer Dienst im Ausland (ADiA)

Der Andere Dienst im Ausland (ADiA) bietet Menschen die Möglichkeit, einen Freiwilligendienst im Ausland leisten zu können. Der gemeinwohlorientierte Dienst folgt seit mehr als 25 Jahren dem Gedanken der Völkerverständigung und Völkerversöhnung. Im Mittelpunkt der Projekte steht die sozialpraktische Komponente. Der ADiA dauert üblicherweise 12 Monate. Interessierte müssen hierfür ihre Schulpflicht erfüllt haben.

Nach der Aussetzung der Wehrpflicht wird der ADiA nach §5 des Gesetzes zur Einführung eines Bundesfreiwilligendienstes i. V. m. § 14b Abs. 1 und 3 Zivildienstgesetz durchgeführt. Die Freiwilligen erhalten im ADiA keine Entlohnung. Die Zahlung eines Taschengeldes seitens der Träger ist allerdings möglich und kann bei diesen erfragt werden. Während des ADiA besteht, bei Vorliegen der allgemeinen gesetzlichen Voraussetzungen, Anspruch auf Kindergeld. Diese Regelung gilt seit dem 1. Januar 2012. Außerdem wird bei Vorliegen der allgemeinen gesetzlichen Voraussetzungen seit dem 1. Juli 2015 (Halb-)Waisenrente gezahlt.

Der ADiA ist ein Angebot für diejenigen Entsendungen, bei denen den Beteiligten eine Prüfung und Anerkennung jedes Platzes durch die Bundesregierung wichtig ist, die aber nicht die übrigen Voraussetzungen z.B. des Internationalen Jugendfreiwilligendienstes, etwa zur Zahl der Seminartage, erfüllen möchten.

Verpflichtungen der Träger

Der Dienst wird auf der Grundlage eines frei zu vereinbarenden privatrechtlichen Vertrags zwischen dem oder der Freiwilligen und dem anerkannten Träger durchgeführt. Der Träger ist verpflichtet, die Freiwilligen für die Dauer des ADiA zu versichern - sowohl über eine angemessene Unfallversicherung (inkl. Invalidität) als auch eine Auslandskrankenversicherung. Außerdem muss gewährleistet sein, dass die Freiwilligen weiterhin pflegeversichert sind (gegebenenfalls über eine anwartschaftliche Weiterversicherung). Für die Aufrechterhaltung des Kranken- und Pflegeversicherungsschutzes im Inland sind die Dienstleistenden selbst verantwortlich.

Träger dürfen für den Abschluss eines Einsatzvertrages keine finanziellen mittelbaren oder unmittelbaren Zuwendungen der Freiwilligen verlangen. Die Freiwilligen erhalten für ihre Tätigkeit während des ADiA eine Bescheinigung. Diese wird vom jeweiligen Träger ausgestellt.

Internationale Freiwilligendienste dienen der Völkerverständigung und globalem und interkulturellem Lernen. Dies erfordert Sensibilität im Umgang mit der Kultur im Gastland und bedingt ein Respektgebot. Der Träger stellt gegenüber Aufnahmeorganisationen / Projekten und von ihm entsandten Freiwilligen sicher, dass diese in Ausübung des ADiA oder in Verbindung mit ihm weder durch ihr Verhalten noch durch ihre Aktivitäten so gegen das kulturelle oder religiös-weltanschauliche, sittliche oder moralische, politische oder soziale Empfinden des Gastlandes verstoßen, dass der gesellschaftliche Frieden am Einsatzort gestört und dem Ansehen der Bundesrepublik Deutschland im Ausland Schaden zugefügt wird.

Wer kann Träger werden?

Als Träger eines Anderen Dienstes im Ausland können juristische Personen (zum Beispiel eingetragene Vereine oder Gesellschaften mit beschränkter Haftung) anerkannt werden, die

  • steuerbegünstigten Zwecken im Sinne der §§ 51 bis 68 der Abgabenverordnung dienen,
  • Gewähr dafür bieten, dass ihre Vorhaben den Interessen der Bundesrepublik Deutschland dienen und
  • ihren Sitz in der Bundesrepublik Deutschland haben.

Über die Anerkennung eines Trägers entscheidet auf dessen Antrag das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Einvernehmen mit dem Auswärtigen Amt. Die Anerkennung kann auf bestimmte Vorhaben der Träger beschränkt werden.