Das Gefühl der Einsamkeit kann in jedem Alter und in jeder Lebenssituation entstehen. Millionen Menschen in Deutschland fühlen sich einsam. Diese gesamtgesellschaftliche Aufgabe geht das Bundesgesellschaftsministerium deshalb in einem breiten Prozess an - mit einer Strategie gegen Einsamkeit.
Einsamkeit wirksam begegnen
Seit Juni 2022 erarbeitete das Bundesgesellschaftsministerium federführend eine Strategie der Bundesregierung gegen Einsamkeit. Sie beinhaltet zahlreiche Maßnahmen, um Einsamkeit vorzubeugen und zu lindern. Am 13. Dezember 2023 hat das Bundeskabinett die Strategie der Bundesregierung gegen Einsamkeit beschlossen. In die Strategie der Bundesregierung gegen Einsamkeit sind alle Altersgruppen und alle Menschen, die aufgrund ihrer Lebensführung in bestimmten Lebensphasen von Einsamkeit betroffen sein können, eingeschlossen. Ziel ist, Einsamkeit stärker zu beleuchten und zu begegnen.
Wen betrifft Einsamkeit?
Einsamkeit entsteht, wenn die eigenen sozialen Beziehungen nicht den persönlichen Wünschen und Bedürfnissen entsprechen. Der empfundene Mangel kann sich sowohl auf die Zahl der Kontakte als auch auf die Tiefe und Enge der Bindungen beziehen. Einsamkeit ist ein subjektives Gefühl, daher sind die Ursachen für Einsamkeit individuell und lassen sich nur schwer verallgemeinern.
Von Einsamkeit sind sowohl ältere als auch jüngere Menschen betroffen. Besonders gefährdet sind Menschen in Übergangssituationen im Leben, wie dem Einstieg in Studium, Ausbildung, Beruf und Rente oder wenn die Person von einem Schicksalsschlag ereilt wird, etwa einer Trennung oder dem Verlust eines geliebten Menschen.
Alleinlebende, Alleinerziehende, Singles, pflegende Angehörige sowie Menschen mit Migrationshintergrund, eingeschränkter Mobilität, gesundheitlichen Problemen, niedriger Bildung oder geringen finanziellen Möglichkeiten haben ein erhöhtes Risiko, von Einsamkeit betroffen zu sein.
Kompetenznetz Einsamkeit
Das im Februar 2022 gestartete Kompetenznetz Einsamkeit (KNE) bündelt Wissen für konkrete Angebote und Orte gegen Einsamkeit. Das KNE macht bestehendes Engagement sichtbar und bringt diejenigen zusammen, die sich gegen Einsamkeit einsetzen.
Bei diesem offenen Netzwerk sind alle eingeladen, sich einzubringen. Das KNE nimmt beim Thema Einsamkeit alle Altersgruppen und alle spezifischen Lebenslagen in den Blick. Durchgeführt vom Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V. wird das KNE gemeinsam mit dem Bundesgesellschaftsministerium bis Ende 2026:
- Faktoren der aktiven Vorbeugung und Bekämpfung von Einsamkeit erforschen,
- Ein Einsamkeitsbarometer für Deutschland etablieren, das zuverlässige Aussagen über die Entwicklung von Einsamkeit in der Gesellschaft geben soll - besonders auch für die vulnerabelsten Gruppen,
- Die Geschäftsstelle zur Begleitung der Strategie gegen Einsamkeit umsetzen sowie
- Wissen zum Thema weiterverbreiten.