Gute Kinderbetreuung Für gute Kinderbetreuung bundesweit: das KiTa-Qualitätsgesetz

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Mit dem KiTa-Qualitätsgesetz unterstützt der Bund die Länder in den Jahren 2023 bis 2026 mit insgesamt rund acht Milliarden Euro bei Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Qualität und zur Verbesserung der Teilhabe in der Kindertagesbetreuung. Das Gesetz wurde zum 1. Januar 2025 inhaltlich weiterentwickelt. Grundlage sind die Empfehlungen der Arbeitsgruppe "Frühe Bildung" für bundesweite Qualitätsstandards in der Kindertagesbetreuung. 

Handlungsfelder für mehr Qualität

Gute Kinderbetreuung wird vor Ort gestaltet. Darum entscheiden die Länder, in welche Handlungsfelder sie investieren und welche konkreten Maßnahmen sie ergreifen. Mit der Weiterentwicklung des KiTa-Qualitätsgesetzes zum 1. Januar 2025 fokussiert das Gesetz künftig diejenigen Handlungsfelder, die für die Qualität frühkindlicher Bildung, Betreuung und Erziehung besonders wichtig sind und in denen perspektivisch bundesweite Qualitätsstandards angestrebt werden. 

Bedarfsgerechtes Angebot

Kinderbetreuung sollte zum Alltag von Familien passen - auch dann, wenn Eltern beispielsweise in Schichtdiensten arbeiten. Im Handlungsfeld "Bedarfsgerechtes Angebot" kann die Betreuung besser auf die Bedürfnisse und Wünsche von Familien abgestimmt werden, zum Beispiel, indem Kitas erweiterte Öffnungszeiten anbieten.

Fachkraft-Kind-Schlüssel

Mehr Zeit für jedes Kind bedeutet: mehr Zuhören, mehr Spielen, mehr Fördern. Dafür sorgen Maßnahmen im Handlungsfeld "Fachkraft-Kind-Schlüssel". Denn der Betreuungsschlüssel ist die entscheidende Stellschraube, damit ausreichend Zeit für die Bedürfnisse von Kindern und Fachkräften bleibt.

Gewinnung und Sicherung von qualifizierten Fachkräften

Kitas sind Arbeitsplätze mit Zukunft, für die kompetente und engagierte Fachkräfte gebraucht werden. Sie sind entscheidend für gute Qualität. Während der Berufswahl und Ausbildung sowie im Praxisalltag sollten (zukünftige) Fachkräfte eine professionelle Begleitung erhalten und Wertschätzung erfahren.

Starke Leitung

Eine starke Leitung ist die Schlüsselperson in der Kita. Sie organisiert die pädagogische Arbeit, begleitet das Team, ist Ansprechperson für Familien und Partner im Sozialraum - und leistet so einen wichtigen Beitrag für die Qualitätsentwicklung. Für diese wichtigen Aufgaben brauchen Kita-Leiterinnen und Kita-Leiter eine gute Ausbildung, Möglichkeiten zur Weiterbildung und genügend Zeit im Arbeitsalltag.

Förderung bedarfsgerechter, ausgewogener und nachhaltiger Verpflegung und ausreichender Bewegung

Wenn Gesundes auf den Tisch kommt und viel Zeit und Platz zum Toben ist, lernen und erfahren Kinder, was ihnen guttut. Mit diesem Handlungsfeld wird ausgewogene Ernährung, Bewegungsförderung und hierdurch insgesamt die Gesundheitsbildung in Kitas unterstützt.

Sprachliche Bildung

Fragen, erklären, erzählen - Sprache ist nicht nur der Schlüssel zur Bildung, mit ihr beginnen auch Freundschaften. Kinder sollten im gesamten Kita-Alltag Sprache erleben und entdecken können. Das unterstützen Maßnahmen aus dem Handlungsfeld "Sprachliche Bildung".

Stärkung der Kindertagespflege

Die Kindertagespflege bietet gerade für die Kleinsten einen Ort der Geborgenheit und für ihre Eltern einen verlässlichen Rahmen im Alltag. Damit Tagesmütter und Tagesväter ihre Arbeit gut ausüben können, zielt das Handlungsfeld "Stärkung der Kindertagespflege" auf eine professionelle Qualifizierung und bessere Arbeitsbedingungen für Tagesmütter und Tagesväter ab.

Konkrete Maßnahmen bestimmen die Länder

Die konkreten Maßnahmen legen die Länder in individuellen Verträgen mit dem Bund fest. So wird sichergestellt, dass der Entwicklungsbedarf jedes Landes berücksichtigt wird und die finanzielle Unterstützung dort ankommt, wo sie benötigt wird. Nachdem alle Verträge unterschrieben worden sind, fließen die Mittel als Umsatzsteuerpunkte an die Länder.

Zwei Handlungsfelder sind künftig für jedes Land verpflichtend: die Gewinnung und Sicherung von Fachkräften - denn Qualitätsentwicklung gelingt nur mit qualifizierten Fachkräften - und die sprachliche Bildung - denn Sprache ist der Grundstein für Bildung und Teilhabe.

Die Handlungsfelder "Kindgerechte Räume", "Steuerung im System" und "Inhaltliche Herausforderungen" sowie Maßnahmen zur Entlastung der Eltern bei den Beiträgen sind künftig nicht mehr Teil des KiTa-Qualitätsgesetzes. Maßnahmen in diesen Handlungsfeldern und Beitragsentlastungen können damit nur noch während einer Übergangszeit bis zum 31. Dezember 2025 mit Bundesmitteln umgesetzt werden. 

Vorbereitung bundesweiter Qualitätsstandards

Frühe Bildung und eine gute Betreuung fördern Chancengerechtigkeit. Denn in Kitas und Kindertagespflege können Kinder ihre Talente entfalten und entdecken, was in ihnen steckt. Ob Hamburg oder Bayern: Kinder brauchen gute Bedingungen zum Aufwachsen. Deshalb trägt das KiTa-Qualitätsgesetz zu gleichwertigen Lebensverhältnissen bei.

Durch die Maßnahmen der Länder im Rahmen des KiTa-Qualitätsgesetzes sollen die Qualitätsniveaus der Länder einander angeglichen, die Qualität frühkindlicher Bildung länderübergreifend verbessert und hierdurch bundesweite Qualitätsstandards vorbereitet werden. Das langfristige Ziel ist die Etablierung bundesweiter Standards in einem Qualitätsentwicklungsgesetz auf Grundlage der Empfehlungen der Arbeitsgruppe "Frühe Bildung".

Die Arbeitsgruppe aus Vertreterinnen und Vertretern des Bundes und der Länder hat unter enger Einbindung der kommunalen Spitzenverbände und im Austausch mit Expertinnen und Experten von Verbänden, Gewerkschaften, Elternvertretungen, aus der Wissenschaft und Praxis Vorschläge für Handlungsziele und bundesweite Qualitätsstandards erarbeitet und diese 2024 in ihrem Bericht "Gutes Aufwachsen und Chancengerechtigkeit für alle Kinder in Deutschland. Kompendium für hohe Qualität in der frühen Bildung" vorgelegt.