Gute Kinderbetreuung Kita und Hort: Zahl der betreuten Kinder wächst

Das Bild zeigt fünf lachende Kita-Kinder
Mit dem Gute-Kita-Gesetz investiert der Bund in die frühkindliche Bildung © BMFSFJ/Georges Pauly

Der Ausbau der Kindestagesbetreuung kommt gut voran, dennoch ist der Bedarf an Plätzen weiterhin hoch. Das zeigen die aktuellen Zahlen, die das Bundesfamilienministerium für die dritte Ausgabe der Publikation "Kindertagesbetreuung Kompakt" zusammengestellt hat*. Demnach wurden am Stichtag, 1. März 2017, bundesweit 762.300 Kinder unter drei Jahren und damit 42.800 mehr als im Vorjahr in einer Kita oder in der Kindertagespflege betreut. Die Betreuungsquote stieg auf 33,1 Prozent. 2016 lag sie bei 32,7 Prozent.

Bei den Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren ist die Zahl im Vergleich zum Vorjahr um 41.500 auf knapp 2,4 Millionen gestiegen. Das entspricht einer Betreuungsquote von 93,6 Prozent. Dass die Betreuungsquoten trotz des massiven Ausbaus von Plätzen nicht höher sind, ist auf die höhere Geburtenrate und auf die Zuwanderung zurückzuführen.

Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey:

"In der Kita und in der Kindertagespflege werden die Weichen gestellt für Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit. Damit es jedes Kind packt, müssen wir weiter in die frühkindliche Bildung investieren. Jedes Kind muss deutsch sprechen, sich anziehen und einen Stift halten können, bevor es in die erste Klasse kommt. Damit es später einen Schulabschluss schafft, eine Ausbildung oder ein Studium."

Mit dem Gute-Kita-Gesetz wird die Qualität der Kitas verbessert und werden Eltern bei den Gebühren entlastet. Davon profitieren vor allem Familien mit geringem Einkommen. Im Rahmen des Gute-Kita-Gesetzes wird der Bund in den nächsten drei Jahren 3.500 Millionen Euro an die Länder geben - parallel dazu startet das Bundesfamilienministerium eine Fachkräfteoffensive. Denn für mehr Plätze und bessere Qualität braucht es mehr Menschen, die sich für den Erzieherberuf entscheiden.

Mehr Kinder in Horten

Auch die Bedeutung der Hortbetreuung wächst: Die Zahl der Grundschulkinder bis elf Jahren in der Hortbetreuung ist von 2016 bis 2017 um 13.800 auf 477.400 gestiegen. Die Betreuungsquote lag 2017 bundesweit bei 16,5 Prozent. Allerdings bestehen große Unterschiede zwischen den Bundesländern: Während einige Länder die außerschulische Betreuung vor allem durch Hortangebote umsetzen, bauen andere Länder die Ganztagsschulen aus.

Insgesamt wurden 98.200 Kinder unter elf Jahren mehr in Kitas, Kindertagespflegestellen oder Horten betreut als noch 2016. Trotzdem besteht in allen Altersgruppen eine Lücke zwischen der Betreuungsquote und dem eigentlichen Betreuungsbedarf der Eltern. Bei Kindern unter drei Jahren liegt diese bei gut zwölf Prozentpunkten: 45,2 Prozent der Eltern wünschen sich einen Betreuungsplatz für ihr Kind, es werden jedoch nur 33,1 Prozent der Kinder betreut. Bei den Kindern im Alter von drei Jahren bis zum Schuleintritt liegt die Differenz bei drei Prozentpunkten und bei den Grundschulkindern bis elf Jahre bei sieben Prozentpunkten.

Bis zu 100.000 zusätzliche Betreuungsplätze

Der Bund wird daher nicht nur mit dem Gute-Kita-Gesetz für bessere Qualität sorgen, sondern auch auf den weiter steigenden Bedarf an Plätzen reagieren. Mit dem vierten Investitionsprogramm "Kinderbetreuungsfinanzierung" stellt den Ländern und Kommunen für den Ausbau von Betreuungsplätzen von 2017 bis 2020 insgesamt 1,126 Milliarden Euro zur Verfügung. Hierdurch können bis zu 100.000 zusätzliche Betreuungsplätze für Kinder bis zum Schuleintritt geschaffen werden.

*Für die dritte Ausgabe von "Kindertagesbetreuung Kompakt" bilden die amtliche Kinder- und Jugendhilfestatistik und die Kinderbetreuungsstudie U15 des Deutschen Jugendinstituts (DJI) die Datengrundlage. Die Betreuungszahlen in Deutschland und den Bundesländern sind bei Frühe Chancen in interaktiven Grafiken abrufbar.