Modellprojekte zum Umstieg aus der Prostitution

So ist es dem Bundesgesellschaftsministerium ein besonderes Anliegen, zielgruppenspezifische Angebote zu entwickeln, um in der Prostitution tätigen Personen alternative Erwerbsmöglichkeiten zu eröffnen. Gleichermaßen sollen Hürden abgebaut werden, die einem Umstieg aus der Prostitution entgegenstehen.

Heterogene Gruppe ansprechen

Personen, die aus der Prostitution umsteigen wollen und dabei Unterstützung benötigen, sind eine äußerst heterogene Gruppe. Neben unterschiedlichen Motiven für einen Umstieg aus der Prostitution, bestehen individuelle Beratungsbedarfe für die Existenzsicherung. Auch die beruflichen Qualifikationen, um alternative Erwerbsmöglichkeiten zu erschließen, sind äußerst divers. Daraus ergeben sich unterschiedliche Unterstützungsbedarfe und persönliche Belastungsfaktoren, denen mit innovativen Ansätzen begegnet werden muss.

Fünf Projekte wurden gefördert

Das Bundesgesellschaftsministerium förderte daher von August 2021 bis Juli 2024 insgesamt fünf Projekte zur Umstiegsberatung von Menschen in der Prostitution mit dem Ziel, realistische und nachhaltige Perspektiven zum eigenverantwortlichen Erwerb des Lebensunterhalts außerhalb der Prostitution zu eröffnen.

Die drei selbstständigen Bundesmodellprojekte, die im Rahmen des Interessenbekundungsverfahrens ausgewählt wurden, wurden in Bremen/Bremerhaven (Träger: Stabsbereich Frauen Bremen), Saarbrücken (Träger: Diakonisches Werk an der Saar gGmbH und ALDONA e.V.) und Rostock (Träger: STARK MACHEN e.V.) durchgeführt.

Zudem wurden zwei weitere Modellprojekte von den Trägern Frauennetzwerk zur Arbeitssituation e.V. in Schleswig-Holstein und Neustart e.V. in Berlin geleitet.

Projekte wissenschaftlich begleiten

Um die aus den Projekten gewonnenen Ergebnisse zu sichern und die Voraussetzungen für deren Nachhaltigkeit sowie Transferfähigkeit zu verbessern, wuden alle fünf Modellprojekte von der InterVal GmbH wissenschaftlich begleitet. 

In Zusammenarbeit mit den Modellprojekten hat die InterVal GmbH einen Praxisleitfaden zur Unterstützung des Umstiegs aus der Prostitution entwickelt. Dieser soll als Handreichung und Orientierungshilfe (insbesondere) für Fachberatungsstellen für den Aufbau und die Umsetzung eines Umstiegsprojektes dienen. Der Leitfaden wurde im September 2024 veröffentlicht. 

Der Abschlussbericht der wissenschaftlichen Begleitung zur Modellprojektförderung soll bis Dezember 2024 vorliegen, die Veröffentlichung erfolgt voraussichtlich im Frühjahr 2025.