Das Digitale Deutsche Frauenarchiv (DDF) macht Informationen zur Geschichte der Frauenbewegung in Deutschland öffentlich zugänglich. Auf einem interaktiven Fachportal wird das Wissen gebündelt. Historische Originaldokumente und Quellen wurden digitalisiert und sind online zugänglich, darunter Briefe, Tagebücher, Zeitschriften, Plakate, Fotos oder Audioaufnahmen.
Das DDF ist einzigartig in Europa und richtet sich nicht nur an interessierte Nutzerinnen und Nutzer mit wissenschaftlichem oder pädagogischem Hintergrund, sondern auch an die breite Öffentlichkeit. Nutzerinnen und Nutzer können beispielsweise das Tagebuch von Minna Cauer (1841-1922) lesen, die im Kaiserreich die Zeitschrift "Die Frauenbewegung" herausgegeben hat und für die Gleichberechtigung der Frauen eingetreten ist. Und sie können die Aufrufe von Frauengruppen in der DDR einsehen oder der feministischen Gruppen, die sich 1968 im Zuge der Studentenbewegung in der Bundesrepublik gründeten. Das Portal wächst kontinuierlich und dient als verlässliche Quelle für Bildungs-, Forschungs- und Medienarbeit.
Institutionelle Förderung
Seit Januar 2020 wird das DDF vom Bundesfrauenministerium institutionell gefördert. Träger ist der i.d.a., Dachverband der Lesben- und Frauenarchive, -bibliotheken und -dokumentationsstellen aus Deutschland, der Schweiz, Österreich, Luxemburg und Italien. Über den DDF-Projektfonds erhalten die i.d.a.-Einrichtungen eine Förderung, um ihre analogen Bestände zu digitalisieren und sie im DDF zu präsentieren.
Kampagne "30 Jahre geteilter Feminismus"
Seit 30 Jahren ist Deutschland wiedervereinigt. Doch was bedeutete die Vereinigung der beiden deutschen Staaten speziell für die Frauen? Das Jubiläumsjahr begleitet das DDF mit seiner Kampagne "30 Jahre geteilter Feminismus". Veranstaltungen und Berichte von Zeitzeuginnen erinnern daran, was Frauen aus Ost und West damals bewegte und was sie heute noch trennt und verbindet. Über das ganze Jahr 2020 verteilt werden regelmäßig Texte und Archivmaterialien in Online-Dossiers veröffentlicht. Das Ziel ist, den Bogen von damals zu aktuellen feministischen Debatten heute zu schlagen.