UN Women (Entity for Gender Equality and the Empowerment of Women - UN Women) ist die Organisationseinheit für die Förderung von Frauen und Geschlechtergleichheit bei den Vereinten Nationen. UN Women wurde im Juli 2010 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen durch die Resolution A/64/289 mit dem Status eines Unterorgans der Generalversammlung geschaffen und nahm 2011 die Arbeit auf.
Mit UN Women wurden die vier Einrichtungen der Vereinten Nationen zusammengelegt, die zuvor für Geschlechtergleichheit und Frauenförderung zuständig waren:
- der Entwicklungsfonds der Vereinten Nationen für Frauen (United Nations Development Fund for Women - UNIFEM),
- die Abteilung für Frauenförderung (Division for the Advancement of Women - DAW),
- das Büro der Sonderberaterin des VN-Generalsekretärs für Gleichstellungsfragen (Office of the Special Adviser to the Secretary-General on Gender Issues and Advancement of Women - OSAGI) und
- das Internationale Forschungs- und Ausbildungsinstitut zur Förderung der Frau (International Research and Training Institute for the Advancement of Women - INSTRAW).
Die Schaffung von UN Women war ein wichtiger Reformschritt in der Architektur der Vereinten Nationen. Durch den Zusammenschluss und die hochrangige Leitungsebene ist das Thema Gleichberechtigung in den Vereinten Nationen aufgewertet und sichtbarer gemacht worden.
Meilenstein für die internationale Gleichstellungspolitik
UN Women hat alle Mandate der vier Vorgängerinstitutionen übernommen und wird von der Bundesregierung unterstützt. Ziel von UN Women ist es, die Wirksamkeit der Gleichstellungspolitik international zu stärken und eine effizientere Arbeitsweise der Vereinten Nationen zu gewährleisten. Die Gründung von UN Women hat dazu beigetragen, die Rechte der Frauen auf der ganzen Welt zu verbessern.
Der Strategische Plan für den Zeitraum 2018 bis 2021 umfasst folgende Handlungsbereiche:
- die Stärkung und Umsetzung globaler Normen, Politiken und Standards zur Gleichberechtigung der Geschlechter und Frauenförderung,
- die Förderung der gleichberechtigten Teilhabe, Mitgestaltung und Partizipation von Frauen,
- die Förderung von Einkommenssicherheit, anständiger Arbeit und wirtschaftlicher Unabhängigkeit von Frauen,
- ein Leben frei von Gewalt für alle Frauen und Mädchen,
- die Ermöglichung der Teilhabe von Frauen und Mädchen an Konfliktbeilegung und der gleichberechtigten Verteilung von Hilfen aus Krisen- und humanitären Interventionen.
Struktur von UN Women
UN Women hat eine Regionalstruktur mit Regionalbüros, Mehrländerbüros, Länderbüros und Programmbüros. UN Women leistet technische und finanzielle Unterstützung, insbesondere auch für lokale Frauenorganisationen und deren Zusammenarbeit mit Regierungen, Institutionen der Vereinten Nationen und der Privatwirtschaft.
Auf nationaler Ebene arbeitet UN Women mit 12 nationalen Komitees zusammen; in Deutschland ist dies UN Women Nationales Komitee Deutschland e.V. Durch eine Anerkennungs-Vereinbarung (Recognition Agreement) ist das nationale Komitee mit UN Women verbunden und verfügt damit offiziell über das Mandat und die Verpflichtung, in Deutschland ein Bewusstsein für die Arbeit von UN Women zu schaffen sowie über Fundraising finanzielle Ressourcen für die Programme von UN Women einzuwerben. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend unterstützt die Arbeit des deutschen Komitees.
Eine Besonderheit von UN Women gegenüber anderen Fonds und Programmen der Vereinten Nationen ist, dass die Organisation ein normatives und ein operatives Mandat besitzt. Für die Lenkung von UN Women sind im operativen Bereich die Generalversammlung, der Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen (Economic and Social Council - ECOSOC) und der Exekutivrat von UN Women zuständig, für die Lenkung des normativen Bereichs die Generalversammlung, der ECOSOC und die VN-Frauenrechtskommission.
Grundlagen der Arbeit von UN Women sind das Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau (UN Convention on the Elimination of All Forms of Discrimination Against Women - CEDAW), die Aktionsplattform von Peking, die VN-Sicherheitsrats-Resolution 1325 zu Frauen, Frieden und Sicherheit mit ihren Nachfolgeresolutionen sowie die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung.