Deutscher Alterssurvey Altersgruppen ähnlich besorgt über Klimawandel

Eine aktuelle Studie des Deutschen Alterssurveys hat untersucht, inwieweit sich Menschen in der zweiten Lebenshälfte durch die Klimakrise bedroht fühlen und inwieweit sich verschiedene Bevölkerungsgruppen diesbezüglich unterscheiden.

Im Ergebnis wurde festgestellt, dass gut jede vierte Person in der zweiten Lebenshälfte im Jahr 2023 eine hohe Bedrohung durch die Klimakrise wahrgenommen hat. Etwa die Hälfte schätzte die Bedrohung im mittleren Bereich ein und etwa 21 Prozent nahm nur eine geringe Bedrohung durch die Klimakrise wahr.

Bundesfamilienministerin Lisa Paus: "Angst um die Zukunft unseres Planeten hat nicht nur die junge Generation. Auch ältere Menschen sorgen sich um den Klimawandel. Das belegen die Daten des Deutschen Alterssurveys, der nun auch die Einstellung älterer Menschen zum Klimawandel erhoben hat. Dass Älteren das Thema egal ist, entpuppt sich dabei als Vorurteil. Das ist eine wichtige Erkenntnis, die Generationen stärker zusammenrücken lässt und unser Miteinander fördern kann. Halten wir uns an Tatsachen und realistische Altersbilder. Dafür setze ich mich ein."

Studie zeigt geringe Altersunterschiede, aber geschlechtsspezifische Unterschiede

Untersucht wurden verschiedene Altersgruppen, also wie sich zum Beispiel Personen in der Mitte des Lebens (43 bis 55 Jahre) von denen im höheren Alter (76 bis 90 Jahre) unterscheiden. Der Grad der Bedrohung konnte auf einer Skala von 1 (überhaupt keine Bedrohung) bis 10 (extreme Bedrohung) angegeben werden.

Es gibt keine großen Altersunterschiede hinsichtlich der wahrgenommenen Bedrohung durch die Klimakrise. In allen vier Altersgruppen vom mittleren bis ins hohe Erwachsenenalter lag die durchschnittlich wahrgenommene Bedrohung zwischen 5,6 und 5,9 auf einer Skala von 1 bis 10. Anders sieht es bei der Betrachtung der Geschlechterunterschiede aus: Frauen empfinden die Klimakrise in stärkerem Maße als Bedrohung (Mittelwert 6,03) als Männer (Mittelwert 5,57). Dieser Befund steht im Einklang mit anderen Studien. 

Menschen, die Kinder, aber keine Enkelkinder haben, nehmen eine stärkere Bedrohung durch die Klimakrise wahr, als diejenigen mit Enkelkindern. Die Differenz zwischen den beiden Gruppen ist leicht und beträgt knapp einen halben Skalenpunkt auf der zehnstufigen Skala (5,6 gegenüber 6,0). Personen ohne eigene Kinder unterschieden sich nicht signifikant von Menschen mit Kindern oder Enkelkindern.

Differenzierte, realistische Altersbilder fördern

Die Ergebnisse der Studie zeigen auch, dass die in der Gesellschaft vorherrschenden Altersbilder oft nicht zutreffen. Denn die Klimakrise bewegt - anders als oft in der Öffentlichkeit vermutet - Ältere genauso wie Jüngere. Mit der Initiative "Neue Bilder vom Alter" will das Bundesfamilienministerium neue, differenzierte und realistische Bilder vom Alter(n) verbreiten und fördern.

Im Mittelpunkt der Initiative stehen das Programm "Altersbilder", das vielfältige Altersbilder vermitteln will. Denn realistische Altersbilder sind eine zentrale Grundlage für das gegenseitige Verständnis der Generationen und damit für den Zusammenhalt der Gesellschaft. Die Potenziale älterer Menschen sind für die Bewältigung der demografischen Herausforderungen in unserer Gesellschaft unverzichtbar.

Über die Studie

Der Deutsche Alterssurvey (DEAS) ist eine repräsentative Quer- und Längsschnittbefragung von Personen in der zweiten Lebenshälfte. Im Rahmen der Studie werden seit mehr als zwei Jahrzehnten Menschen auf ihrem Weg ins höhere und hohe Alter regelmäßig befragt. Das Deutsche Zentrum für Altersfragen (DZA) ist ein Bundesforschungsinstitut, das in seinen Studien gesellschaftliche Teilhabe im Lebenslauf thematisiert und dabei insbesondere die zweite Lebenshälfte in den Blick nimmt. Die gewonnenen Erkenntnisse sind die Grundlage für Sozialberichterstattung und Politikberatung. Der DEAS und das DZA werden vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.