Deutscher Kirchentag: Elke Ferner diskutiert über Altersarmut

Elke Ferner, Bildnachweis: Bundesregierung / Denzel
Elke Ferner © Denzel
Unter dem Titel "Perspektive 2030 – mehr Armut statt mehr Gerechtigkeit?" diskutierte Elke Ferner, Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesfamilienministerin, am 4. Juni gemeinsam mit den Journalistinnen Bascha Mika und Dr. Margaret Heckel über Maßnahmen zur Bekämpfung von zunehmender Altersarmut.

Erfreulicherweise werden viele Menschen immer älter, gleichzeitig wächst aber auch das Risiko, im Alter nur eine kleine Rente zu haben und von Armut betroffen zu sein. Vor allem Frauen sind deutlich armutsgefährdeter als Männer. "Altersarmut ist eine Folge von Erwerbsarmut und hat viele strukturelle Ursachen: Niedrige Löhne ebenso wie die unterschiedliche Bewertung von Arbeit, Zeiten von Arbeitslosigkeit, Teilzeitarbeit und längere Erwerbsunterbrechungen wegen Kindererziehung oder Pflege. All dies steigert das Armutsrisiko", erläuterte Elke Ferner.

Eine solidarische Gesellschaft muss dafür sorgen, dass alle Generationen - Junge und Alte, Frauen und Männer - die gleichen Chancen auf ein gutes Leben haben. Ein solides finanzielles Auskommen ist eine – wenn auch nicht die einzige – Voraussetzung dafür.

Altersarmut vorbeugen: Heute die Weichen für morgen stellen

"Deshalb wollen wir Altersarmut schon frühzeitig auf allen Ebenen vorbeugen und dafür die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen – durch gute Bildung, Lohngerechtigkeit, eine eigenständige existenzsichernde Beschäftigung, chancengleiche Aufstiegsmöglichkeiten für Männer und Frauen, die Förderung der Betreuungsinfrastruktur und Stärkung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie durch ein Plus an echter Partnerschaftlichkeit", so die Parlamentarische Staatssekretärin.

Die Bundesregierung hat hierfür schon eine Reihe von Maßnahmen auf den Weg gebracht. Weitere werden in dieser Legislaturperiode folgen: "Beispielsweise kommen der Mindestlohn und eine bessere Tarifbindung vor allem Frauen zugute, weil sie überproportional im Niedriglohnsektor beschäftigt sind. Auch das Gesetz für mehr Frauen in Führungspositionen und die im Koalitionsvertrag vereinbarten Regelungen für  Lohntransparenz und Lohngerechtigkeit oder das Rückkehrrecht von Teilzeit auf Vollzeit sind Bausteine im Kampf gegen Armut im Alter."

Hinzu kommen gute und auf Partnerschaftlichkeit ausgerichtete Lebensbedingungen für Kinder und Familien. Elke Ferner: "Mit dem weiteren Ausbau der Kinderbetreuung, der Einführung des ElterngeldPlus oder der neuen Familienpflegezeit sind wir bereits entscheidende Schritte nach vorn gegangen, um Familien zu entlasten und Partnerschaftlichkeit zu stärken. Auch die geplante Anhebung beispielsweise des Kindergeldes und Kinderzuschlags oder die Erhöhung des steuerlichen Entlastungsbetrages für Alleinerziehende helfen, dass die ökonomische Schere in unserem Land nicht weiter auseinanderklafft."