Internationaler Tag der älteren Menschen Digitale Teilhabe älterer Menschen stärken

Paar bei Videotelefonie
Mit der Digitalisierung bieten sich große Chancen, besonders für ältere Menschen© iStock/Jovanmandic

"Digitale Gerechtigkeit für alle Altersgruppen", das fordert der am 1. Oktober stattfindende Internationale Tag der älteren Menschen 2021. Damit dieses Ziel erreicht wird, müssen vielerorts Infrastruktur ausgebaut, inklusive Systeme aufgebaut sowie leicht zugängliche Angebote geschaffen werden. In Deutschland setzt hier der DigitalPakt Alter an.

Die Initiative des Bundesseniorenministeriums und der BAGSO - Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen mit Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft in ganz Deutschland hat das Ziel, die digitale Teilhabe älterer Menschen zu stärken - für ein selbstbestimmtes Leben, auch im hohen Alter. Dafür werden unter anderem 100 Erfahrungsorte mit je 3000 Euro gefördert. Diese bieten Seniorinnen und Senioren niedrigschwellige Unterstützung in digitalen Fragen. Das können Kurse im Umgang mit Smartphone oder Tablet sein, aber auch Leihstationen für mobile Geräte zur Unterstützung im Haushalt oder Unterstützung bei digitalen Amts- oder Arztterminen.

Es geht beim Digitalpakt Alter aber auch darum zu vermitteln, wie viel Spaß Ältere am Umgang mit digitalen Medien haben oder zukünftig haben könnten. Digital um die Welt reisen, das Gedächtnis kurzweilig trainieren, mit der Familie videochatten: Gerade Neulinge lernen schnell, wieviel Spaß das machen kann.

Bundesseniorenministerin Christine Lambrecht: "Die Digitalisierung ist ein immer größerer Teil unseres Lebens und erleichtert unseren Alltag. Vom Videoanruf bei der Familie über das Online-Einkaufen bis zur digitalen Sprechstunde beim Arzt bieten sich große Chancen, gerade für die ältere Generation. Deswegen ist es wichtig, dass auch ältere Menschen am digitalen Wandel teilhaben. Genau da setzen wir mit dem DigitalPakt Alter an. Gemeinsam mit der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen wollen wir viele Partner gewinnen und wohnortnahe Angebote schaffen, damit alle Älteren selbstbestimmt Online-Dienste und moderne Techniken nutzen können."

Franz Müntefering, Vorsitzender der BAGSO - Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen: "Es gibt bundesweit sehr gute Ansätze, die wir sichtbar machen, stärken und ausweiten wollen. Sobald wie möglich sollte in jeder Kommune ein Angebot zum digitalen Kompetenzerwerb, ein digitaler Erfahrungsort, für Ältere vorhanden sein."

Digitale Engel beraten praxisnah vor Ort

Auch mit dem Projekt "Digitaler Engel" fördert das Bundesseniorenministerium den Umgang von älteren Menschen mit digitalen Anwendungen. Dabei vermitteln mobile Ratgeberteams älteren Menschen praxisnah, persönlich und vor Ort die Vorteile der Technik für tägliche Abläufe und Gewohnheiten. Träger des Projekts ist der Verein Deutschland sicher im Netz e.V. Der Schwerpunkt des durch Deutschland tourenden Infomobils liegt auf ländlichen und strukturschwachen Regionen.

Servicestelle "Digitalisierung und Bildung für ältere Menschen" bildet bundesweiten Anlaufpunkt

Mit der Servicestelle "Digitalisierung und Bildung für ältere Menschen" bei der BAGSO - Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen e.V. unterstützt das Bundesseniorenministerium den Wunsch vieler älterer Menschen, zu lernen und sich mit neuen digitalen Medien auseinanderzusetzen. Die Servicestelle ist ein bundesweiter Anlaufpunkt für ältere Menschen. Über das Online-Informationsportal Wissensdurstig können sie in einer bundesweiten Veranstaltungsdatenbank Angebote in ihrer Nähe finden, aber auch Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner von Initiativen, Beratungsstellen und regionalen Bildungseinrichtungen.

Achter Altersbericht

Im Achten Altersbericht der Bundesregierung sind fünf Lebensbereiche definiert, in denen digitale Kompetenzen das Leben älterer Bürgerinnen und Bürger verbessern können: soziale Integration, Sozialraum, Wohnen, Mobilität und Gesundheit/Pflege. Ziel der Seniorenpolitik ist, Menschen darin unterstützen, im Alter selbstbestimmt zu leben und an der Gesellschaft teilhaben zu können. Dabei spielen Digitalisierung und der Einsatz technischer Produkte und Anwendungen eine immer wichtigere Rolle.