Dr. Franziska Giffey hat am 28. Juni in Berlin die Fachtagung "Wohlfahrt digital. Im Transformationsprozess zu smart welfare" der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) mit einem Grußwort eröffnet. Dabei würdigte die Bundesfamilienministerin die Arbeit der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege und deren Maßnahmen zur Gestaltung des digitalen Wandels im sozialen Sektor. Gleichzeitig sagte sie den Wohlfahrtsverbänden ihre Unterstützung dafür zu. Rund 100 Vertreterinnen und Vertreter aus den Verbänden der Freien Wohlfahrtspflege, aus Politik und Verwaltung sowie Expertinnen und Experten aus dem digitalpolitischen Umfeld nahmen an der Veranstaltung teil.
Dr. Franziska Giffey betonte:
"Die Digitalisierung erfasst alle Bereiche der Gesellschaft - auch für die Wohlfahrtsverbände ist sie eine Herausforderung. Die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege haben sich mit zahlreichen Projekten auf den Weg gemacht, um die Chancen der Digitalisierung zu nutzen: zum Beispiel mit der Entwicklung einer Online-Beratung, die allen Menschen zu jeder Zeit und von jedem Ort aus zur Verfügung steht. Das Bundesfamilienministerium unterstützt dabei, neue Wege zu beschreiten und Probleme zu lösen, die viele Menschen bewegen. Deshalb setzen wir die finanzielle Förderung mit rund 3,1 Millionen Euro im Jahr 2020 fort, damit Begonnenes gut weitergehen und Neues entwickelt werden kann."
Projekte in mehreren Handlungsfeldern
Seit dem 1. Januar 2019 setzten die Wohlfahrtsverbände mit Mitteln des Bundesfamilienministeriums innovative Projekte in folgenden Handlungsfeldern um:
- "Sozialraumorientierte soziale Arbeit"
- "Freiwilliges Engagement und Selbsthilfe"
- "Beratung und Therapie"
- "Qualifikation und Bildung"
- "Management und Innovation"
- "Personal- und Organisationsentwicklung".
Den Gesamtprozess koordiniert die Geschäftsstelle der BAGFW. Das Bundesfamilienministerium unterstützt den Prozess im Jahr 2019 mit rund 3,3 Millionen Euro.
Neue digitale Angebote
Ein Projekt des Deutschen Roten Kreuzes entwickelt zum Beispiel eine Online-Plattform, die den Menschen jederzeit und überall in Deutschland Zugang zu den Leistungen und Angeboten der DRK Wohlfahrtspflege eröffnet.
In einem anderen Projekt hat der Deutsche Paritätische Wohlfahrtverband im Mai 2019 die Profilplattform www.wir-sind-paritaet.de geschaffen. Sie dient als soziales Netzwerk für dessen Mitgliedsorganisationen, die sich dort mit Profilen präsentieren können. Mittlerweile sind mehr als 40 Organisations-Profile online.
Der Deutsche Caritasverband hat im April 2019 einen Prototyp für eine Online-Beratungsdatenbank fertiggestellt. Im Ergebnis ist bereits die Online-Beratung zum Thema Sucht auf das neue System umgezogen.
Der AWO Bundesverband führt ein Modellprojekt zur Stärkung digitaler Kompetenzen in der Kinder- und Jugendhilfe durch. Die Zentralwohlfahrtstelle der Juden in Deutschland hat einen Ideenwettbewerb ins Leben gerufen. Diakonie Deutschland veranstaltete im Juni 2019 eine Innovationswerkstatt, um an digitalen Lösungen zu arbeiten, die in den Handlungsfeldern Wohnungslosenhilfe, Kinder- und Jugendhilfe, Suchtselbsthilfe nützlich sein können.
Vereinbarung "Digitale Transformation und gesellschaftlicher Zusammenhalt"
Grundlage der Projekte ist die gemeinsame Vereinbarung "Digitale Transformation und gesellschaftlicher Zusammenhalt - Organisationsentwicklung der Freien Wohlfahrtspflege unter den Vorzeichen der Digitalisierung". Sie zielt darauf ab, die Zusammenarbeit in der digitalen Transformation zu verstärken und sie sozial mitzugestalten. Die Vereinbarung besteht seit dem 7. September 2017 zwischen dem Bundesfamilienministerium und den sechs Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege sowie der Geschäftsstelle der BAGFW.
Die sechs Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege
Zu den sechs Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege gehören: