Freiwilliges Engagement Junge Menschen wollen ihr Umfeld mitgestalten

Ein Gruppenbild mit jungen Menschen, Plakaten und dem Schriftzug "u_count"
Die Ergebnisse der Befragung entstanden im Programm u_count – gemeinsam Gesellschaft gestalten der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung. Jugendliche haben sie am 4. Dezember in Berlin vorgestellt © BMFSFJ

Unter welchen Voraussetzungen sind junge Menschen bereit sich zu engagieren? Welche Gründe hindern ihr Engagement? Dazu hat die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) rund 1200 Jugendliche und junge Menschen im Alter zwischen 15 und 27 Jahren  befragt - in Zukunftswerkstätten und sogenannten Jugendhearings. Finanziert wurde das Projekt aus Mitteln des Bundesjugendministeriums. 

Am 4. Dezember haben Jugendliche Ergebnisse der Befragung im Bundesjugendministerium vorgestellt. Anschließend tauschten sie sich mit Bundesjugendministerin Dr. Franziska Giffey darüber aus, wie bürgerschaftliches Engagement und Freiwilligendienste gestärkt werden können. 

Dr. Franziska Giffey:

"Im Bundesjugendministerium verfolgen wir eine Politik für, mit und von Jugendlichen. Wir wollen junge Menschen in allen Belangen beteiligen, die ihr Leben betreffen. Die Ergebnisse aus den Zukunftswerkstätten und Jugendhearings geben uns einen wertvollen Überblick über die Wünsche, Interessen und Bedürfnisse Jugendlicher und junger Erwachsener. Dabei wird immer wieder deutlich: Es ist besser, wenn junge Menschen freiwillig und aus Überzeugung etwas tun und nicht aus Zwang. Deshalb setzen wir uns für die Stärkung und Weiterentwicklung der Jugendfreiwilligendienste ein."

Ausgewählte Ergebnisse der Befragung:

  • 60 Prozent sind bereit, einen Freiwilligendienst zu absolvieren, um sich persönlich weiterzuentwickeln, anderen Menschen zu helfen und etwas Neues zu lernen
  • 56 Prozent der Jugendlichen engagieren sich, weil sie mitbestimmen und ihr Umfeld mitgestalten wollen
  • Neben klassischen Vereinsstrukturen engagieren sich 43 Prozent der Befragten in selbst organisierten Strukturen
  • 43 Prozent der Jugendlichen, die sich nicht engagieren, wissen nicht, welche Möglichkeiten es für freiwilliges Engagement gibt. 25 Prozent geben an, nicht genu
  • Für ihr Engagement wünschen sich Jugendliche mehr Anerkennung von Freunden, Lehrkräften und Familie sowie Qualifikationsnachweise und Zertifikate für den Lebenslauf 
  • Insgesamt fühlen sich viele junge Menschen nicht hinreichend gehört und beteiligt.

Das Bundesjugendministerium wird die Ergebnisse der Befragung zum Anlass nehmen, um Formate und Möglichkeiten des Engagements sowie der Freiwilligendienste sichtbarer und attraktiver zu gestalten. Bereits im nächsten Jahr wird mit Mitteln des Bundesjugendministeriums das verbandsübergreifende Gemeinschaftsprojekt "Anerkennungskultur in den Freiwilligendiensten" umgesetzt. Das Projekt soll dazu beitragen, die gesellschaftliche Anerkennung und die Bekanntheit von Freiwilligendiensten zu stärken, beispielsweise durch die Gewinnung und Kennzeichnung von Einrichtungen und Orten, die Freiwilligen Vergünstigungen gewähren.

Jugendstrategie der Bundesregierung

Um die Bedürfnisse und Interessen junger Menschen insgesamt besser zu berücksichtigen, hat die Bundesregierung unter Federführung des Bundesjugendministeriums die gemeinsame Jugendstrategie der Bundesregierung entwickelt, die am 3. Dezember vom Bundeskabinett beschlossen wurde. Sie beschreibt für neun jugendrelevante Handlungsfelder die Ausgangslage, benennt Handlungsbedarfe und führt insgesamt 163 Maßnahmen auf, die bereits auf den Weg gebracht wurden, neu ergriffen oder weiterentwickelt werden. Junge Menschen und ihre Interessenvertretungen konnten sich aktiv in die Entwicklung der Jugendstrategie einbringen.