In Deutschland standen vor allem das Thema Frauen in Führungspositionen und die damit verbundene Frage der gesetzlichen Regelung im Mittelpunkt der politischen und öffentlichen Diskussion. "Wir haben hart um die beste Lösung gerungen, und ich glaube: Allein durch die Debatten, die wir - auch in diesem Parlament - immer wieder geführt haben, ist vieles in Bewegung gekommen", so Kristina Schröder. Ziel müsse es sein, so die Ministerin, bessere berufliche Möglichkeiten für alle Frauen und faire Chancen für Frauen und Männer zu erreichen.
"Ohne dieses permanente Ringen um Gleichberechtigung wäre es um den Wohlstand, Zusammenhalt und Demokratie in unserer Gesellschaft sicherlich sehr viel schlechter bestellt. Und das, denke ich, ist die Botschaft, die am heutigen Internationalen Frauentag von Deutschland ausgehen sollte: Kein gesellschaftlicher Fortschritt ohne faire Chancen für Frauen und Männer", so Kristina Schröder.
Frauenrechte weltweit
Zugleich würdigte die Bundesfamilienministerin in ihrer Rede den Kampf um Frauenrechte in der arabischen Welt. Zum Internationalen Weltfrauentag hat Bundesfamilienministerin Kristina Schröder gemeinsam mit Abgeordneten des Deutschen Bundestages Tunesien besucht, um sich ein Bild von der Situation der Frauen in dem nordafrikanischen Land zu machen. Auf dem Programm der eintägigen Reise standen Treffen mit tunesischen Frauenrechtlerinnen und weiblichen Abgeordneten der verfassungsgebenden Versammlung und ein Gespräch mit Staatspräsident Moncef Marzouki.
Den Abschluss der Reise bildete eine Diskussion mit weiblichen Bloggerinnen, die im Internet ihre persönlichen Erlebnisse vorstellen und die Entwicklung ihres Landes kommentieren. "Wenn es in Tunesien gelingt, die Frauenrechte in der Verfassung zu verankern, dann haben wir auch Hoffnung für den Rest der arabischen Welt", erklärte Kristina Schröder.
"Sollte das aber scheitern, dann gibt es Anlass zur Sorge. Tunesien ist ein Land mit hoffnungsvoller Entwicklung, allerdings beobachten wir, wie versucht wird, die Neuordnung des Landes in einem radikalislamischen Sinn zu beeinflussen", so die Bundesfamilienministerin weiter.