Internationale Gleichstellungspolitik Lisa Paus eröffnet den Women7-Gipfel in Berlin

Bundesgleichstellungsministerin Lisa Paus eröffnet den Women7-Gipfel
Bundesgleichstellungsministerin Lisa Paus eröffnet den Women7-Gipfel © Heidi Scherm / W7 Summit

Am 24. und 25. Mai kommen in Berlin Vertreterinnen und Vertreter der Women7 (W7) zum W7-Gipfel zusammen, um ihre gleichstellungspolitischen Empfehlungen und Forderungen an die Gruppe der Sieben (G7) zu übergeben. 2022 hat Deutschland für ein Jahr die G7-Präsidentschaft inne. Gastgeber des W7-Gipfels ist der Deutsche Frauenrat (DF), der vom Bundesgleichstellungsministerium gefördert wird. Bundesgleichstellungsministerin Lisa Paus hat den Gipfel mit einer Keynote eröffnet.

Lisa Paus: "Women7 steht für den wichtigen Austausch mit der feministischen Zivilgesellschaft. Wir wollen über die neuen Spielräume feministischer Politik sprechen, wir müssen über geschlechterspezifische Gewalt sprechen. Gerade auch mit Blick auf die Lage der ukrainischen Frauen, die in so großer Zahl von Flucht und Gewalt betroffen sind. Unser Verständnis von progressiver Politik, Feminismus und sozialer Gerechtigkeit ist der erklärte Gegenentwurf zu autoritären und militaristischen Regimen, die Frauen zu Opfern machen und  in überkommene Rollenbilder zurückzwängen. Mit den Women7 hat Deutschland, habe ich, einen starken Partner im Kampf für mehr Geschlechtergerechtigkeit. G7 muss sich Gleichstellung auf die Fahne schreiben. Wir haben das Wissen. Jetzt müssen wir den politischen Willen mobilisieren."

W7 setzen sich weltweit für Gleichstellung ein

W7 ist eine Gruppe zivilgesellschaftlicher Organisationen und Interessenvertretungen aus aller Welt. Sie haben sich zusammengeschlossen, um sich dafür einzusetzen, dass die Gleichstellung der Geschlechter in den Mittelpunkt der jeweiligen G7-Präsidentschaft rückt. In den vergangenen Monaten haben 64 Vertreterinnen und Vertreter daran gearbeitet, politische Forderungen an die G7-Staats- und Regierungschefs zu formulieren. Am Ende entstand ein einstimmig beschlossenes W7-Kommuniqué, das die Delegierten auf dem W7-Gipfel an Bundeskanzler Olaf Scholz übergeben haben. Ziel ist auch hier, die Forderungen der W7 in die Beschlüsse der Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten einzubringen.

Beate von Miguel und Olaf Scholz mit einer Ausgabe des W7-Kommuniqués
Die Vorsitzende des Deutschen Frauenrats, Beate von Miguel, übergibt das Kommuniqué mit den Forderungen der W7 an Bundeskanzler Olaf Scholz © Heidi Scherm / W7 Summit

Geschlechtergerechten Wandel voranbringen

Die W7 fordern die G7-Staaten dazu auf, folgende Grundsätze einzuhalten, um einen nachhaltigen und geschlechtergerechten Wandel in ihren Ländern und weltweit voranzubringen: 

  • Teilhabe und Repräsentation von Frauen und Mädchen in Entscheidungsprozessen auf allen Ebenen des sozioökonomischen und politischen Lebens. 
  • Die Förderung der Rechte von Schwarzen, Indigenen und People of Color (BIPOC), LGBTIQ*+-Gemeinschaften und anderen Gruppen, die von Marginalisierung und systemischer Diskriminierung betroffen sind.
  • Die Anwendung von Geschlechtergerechtigkeit als leitendes Prinzip aller Politikfelder.
  • Die Förderung von Initiativen zur Stärkung von Frauen in Innen- und Außenpolitik.
  • Die Umsetzung einer geschlechtergerechten Haushaltsplanung auf globaler und nationaler Ebene.
  • Investitionen in einen geschlechtergerechten Ansatz zur Datengenerierung.

Sieben zivilgesellschaftliche Dialogprozesse

Der Dialog mit den zivilgesellschaftlichen Gruppen ist in den vergangenen Jahren zu einer festen und guten Tradition während der G7-Präsidentschaften geworden. Auch für die Bundesregierung ist der Austausch ein wichtiges Anliegen. Während der deutschen G7-Präsidentschaft finden sieben thematische Dialogprozesse statt - neben W7 sind dies die Business7, Civil7, Labour7, Science7, Think7 und Youth7 (Y7). Die Prozesse W7 und Y7 werden federführend vom Bundesgleichstellungsministerium gefördert.