Vor rund 300 hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern aus dem Finanzsektor, privaten und öffentlichen Unternehmen und der Politik sprach die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend über die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen.
Teilhabegesetz und ElterngeldPlus
Sie verwies auf das gleichnamige geplante Gesetz, dessen Leitlinien Ende März 2014 vorgestellt wurden und betonte, dass sich die Wirkung des Gesetzes nicht auf die oberen Führungsetagen beschränken werde. Ein höherer Frauenanteil in Führungspositionen werde dazu führen, dass sich die Unternehmens- und Arbeitskultur verändert.
Auch das ElterngeldPlus soll einen Beitrag zu mehr Gleichberechtigung leisten: "Wir ermöglichen den Paaren mehr Zeit für Familie und eine größere Flexibilität. Und mit dem Partnerschaftsbonus fördern wir die Partnerschaftlichkeit. Auch die Wirtschaft profitiert: Neben motivierten Vätern dürfen Sie damit rechnen, dass Sie Mütter als qualifizierte Fachkräfte zukünftig schneller zurückgewinnen."
Nur elf Prozent Frauen in der ersten Führungsebene
Nach wie vor sind Frauen in den Führungsetagen der Finanzbranche unterrepräsentiert. Zwar sind insgesamt 55 Prozent der Beschäftigten weiblich, aber 2013 waren Frauen nur zu elf Prozent in der ersten und zu 27 Prozent in der zweiten Führungsebene vertreten. Der Frauenanteil in den Vorständen der Top-100-Banken und Sparkassen lag bei rund sechs Prozent. Von den insgesamt 396 Vorstandsmitgliedern waren nur 25 Frauen. In den Aufsichtsräten der öffentlich-rechtlichen Banken ist der Frauenanteil (17 Prozent) sogar rückläufig.
Frauen Finanzforum soll Thema in der Öffentlichkeit stärken
Das Frauen Finanzforum will diese Problematik unter dem diesjährigen Motto "Mehr Frauen in Führungspositionen – Neue Arbeitswelten für Frauen und Männer" stärker in die Öffentlichkeit tragen.
Das Frauen Finanzforum ist eine Gemeinschaftsveranstaltung der Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbank in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern, dem Finanzplatz Hamburg e.V., der Handelskammer Hamburg und dem Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI).