Ausbildungsoffensive Pflege Neue Pflegeausbildung ist größter Ausbildungsberuf in Deutschland

 

Ein Pfleger kümmert sich um einen älteren Mann
Die generalistische Pflegeausbildung bildet für die Pflege aller Altersgruppen und in allen Versorgungsbereichen aus © BMFSFJ

Am 30. September präsentierte der Parlamentarische Staatsekretär im Bundesfamilienministerium, Sven Lehmann, den Abschlussbericht zur 2020 gestarteten reformierten Pflegeausbildung. Im Jahr 2023 entschieden sich fast 99 Prozent der Absolventinnen und Absolventen für den neuen generalistischen Berufsabschluss. Für einen guten Start der neuen Ausbildung haben Bund, Länder und Verbände in der Ausbildungsoffensive Pflege erfolgreich zusammengearbeitet. 

Durch die Kooperation von Bund, Ländern und Verbänden ist es gelungen, junge und lebenserfahrene Menschen für die reformierte Pflegeausbildung zu gewinnen und Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und Pflegeschulen bei der Umstellung zu unterstützen. So konnte sich die neue Ausbildung zum größten Ausbildungsberuf in Deutschland etablieren.

Ausbildung in allen Versorgungsbereichen

Mit der im Jahr 2020 gestarteten, generalistischen Ausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann, seit 2024 auch zur Pflegefachperson, lernen die Auszubildenden, Menschen aller Altersgruppen und in allen Versorgungsbereichen zu pflegen. Sie bündelt die Ausbildungen in der Gesundheits- und Krankenpflege, der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege und der Altenpflege. In Ergänzung der beruflichen Pflegeausbildung wurde 2020 auch eine hochschulische Pflegeausbildung auf Bachelor-Niveau eingeführt. Seit dem 01.01.2024 wird das Pflegestudium vergütet. Anstelle des generalistischen Berufsabschlusses können auch weiterhin gesonderte Abschlüsse in der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege oder in der Altenpflege erworben werden. 

Neue Pflegeassistenzausbildung beginnt 2027

Für das Jahr 2027 ist der Start einer neuen bundeseinheitlichen Pflegefachassistenzausbildung vorgesehen. Sie dauert 18 Monate und ist ebenfalls generalistisch ausgerichtet. Alle Auszubildenden erhalten eine Ausbildungsvergütung. In den bisherigen, auf Ebene der Länder verschieden geregelten Pflegehelfer- und -assistenzausbildungen erhält nur ungefähr die Hälfte der Auszubildenden eine Ausbildungsvergütung.

Die Assistenzausbildung ist künftig so gestaltet, dass ein reibungsloser Übergang in eine anschließende Fachkraftausbildung möglich ist, falls die Auszubildenden sich weiterqualifizieren wollen. Der Gesetzentwurf wurde am 04.09.2024 vom Bundeskabinett beschlossen und befindet sich jetzt im Gesetzgebungsverfahren. Eine bundesgesetzlichen Regelung eines Pflegestudiums auf Master-Niveau ist derzeit in Arbeit.