Ein Schwerpunkt während des Forums in Tokio war die Stärkung von Nichtregierungsorganisationen und Verbänden. Zudem beleuchteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeiten, die neue Medien und künstliche Intelligenz bieten. Deutlich wurde: Vor allem jüngere Menschen können helfen, die Inklusion von Älteren und Behinderten zu verbessern. Um Diskriminierung vorzubeugen, müssen gegenseitige Vorurteile abgebaut werden - auch mithilfe der Medien.
In diesem Zusammenhang leistet die Wanderausstellung "Whats's old anyway?" des Bundesfamilienministeriums einen wichtigen Beitrag.
Praktische Einblicke vor Ort
In Japan bekamen die Führungskräfte aus dem Ausland einen praktischen Einblick in das politische und gesellschaftliche Engagement des Landes für eine inklusive Gesellschaft. Sie bereisten dafür unterschiedliche Orte:
- In der Behindertenhilfe Beschäftigte befassten sich in der Großstadt Oita mit Modellprojekten, die mehr Menschen mit Behinderung in Arbeit bringen wollen. Auch im sportlichen Bereich gibt es dort viele Angebote für Menschen mit schweren Behinderungen, wie etwa einen Marathon für Rollstuhlfahrende, der eine lange Tradition hat.
- Fachkräfte aus dem Seniorenbereich flogen nach Kumamoto - eine Präfektur mit einem Altenanteil von mehr als 30 Prozent. Modellhafte Initiativen beweisen dort, dass ältere, pflegebedürftige Menschen länger in ihrer gewohnten Umgebung leben, wenn ihnen zum Beispiel Tageseinrichtungen mit vielfältigen Angeboten den Alltag erleichtern. Davon profitieren auch die Angehörigen. Freiwillige Nachbarschaftsinitiativen ergänzen die Angebote. Eine weitere Erkenntnis: Begegnungsangebote vermeiden Einsamkeit, informieren zum Beispiel über Demenz und dienen ähnlich wie Mehrgenerationenhäuser in Deutschland einem Austausch der Generationen.
- Eine Gruppe aus dem Bereich Jugendhilfe erfuhr in Tottori, der bevölkerungsärmsten Präfektur Japans, wie die Gemeinde junge Menschen unter 40 für soziales Engagement gewinnt. Beim Besuch einer Gemeindeschule in Kahoku zeigte sich, wie soziale Angebote Schülerinnen und Schüler für die Gemeindegestaltung begeistern können. Die Fachkräfte erlebten außerdem, wie eine Support-Station arbeitslosen Jugendlichen in der Stadt Yonago bei der Arbeitssuche hilft. Ein anderes Projekt versucht gesellschaftlich isolierte Personen zu aktivieren, etwa mit Sport.
Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen
Die deutsche Delegation konnte bei dem Austausch in Japan ihre Erfahrungen mit freiwilliger Arbeit und insbesondere deren Unterstützung durch Nichtregierungsorganisationen darstellen. Für Seniorinnen und Senioren aus Deutschland dient beispielsweise die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) als Interessenvertretung.