Transgender Day of Remembrance – Gedenktag für die Opfer von Transfeindlichkeit

Caren Marks
Caren Marks © photothek/Thomas Imo
Am 20. November, dem jährlich stattfindenden Transgender Day of Remembrance, wird weltweit der Opfer von Übergriffen gegen transsexuelle Menschen und Transgender gedacht. Das Gedenken wird begleitet von Lichterketten, Kunstveranstaltungen, Filmaufführungen und Trauermärschen. Der Transgender Day of Remembrance geht auf den Mord an der transsexuellen Rita Hester im November 1998 im US-Bundesstaat Massachusetts zurück.

Ausgrenzung und Diskriminierung

Transsexuelle Menschen und Transgender sind besonders häufig Gewalt, Ausgrenzung und Diskriminierung ausgesetzt. Die Medien in Deutschland berichteten erst kürzlich über homo- und transfeindliche Übergriffe, wie Schubsen, Bespucken, Demütigung und Gewalt in Flüchtlingsunterkünften sowie erniedrigenden Erfahrungen von homosexuellen oder transsexuellen Flüchtlingen mit homo- und transphoben Dolmetschern. Auch viele transsexuelle Menschen und Transgender, die schon immer oder bereits für lange Zeit in Deutschland lebten, haben Erfahrungen mit Gewalt und Diskriminierung aufgrund ihrer Geschlechtsidentität gemacht.

Die Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Caren Marks, sagte anlässlich des heutigen Transgender Day of Remembrance: "Mit diesem Gedenktag wird an vielen Stellen der Welt aktiv Stellung bezogen, sich  für eine diskriminierungsfreie, die Menschrechte wahrende Gesellschaft einzusetzen. Dem Aufkeimen von Ausgrenzung, Erniedrigung, Beleidigung und Gewalttätigkeit gegenüber transsexuellen Menschen und Transgender, nicht nur in Flüchtlingsheimen, rechtsextremistischen Foren und der Öffentlichkeit, sollten wir uns alle entschieden entgegenstellen. Mit Blick auf die aktuellen brutalen Angriffe auf die freiheitliche Lebensweise in Paris wird uns dies nochmals deutlich vor Augen geführt."

Gewalt gegen Transsexuelle Menschen und Transgender

Das Projekt "Transrespect versus Transphobia Worldwide" dokumentiert Morde an transsexuellen Menschen und Transgender. 1731 Morde weltweit wurden zwischen dem 1. Januar 2008 und dem 31. Dezember2014 registriert, zwei davon in Deutschland. Ein besonders prominenter Vorfall ereignete sich am 13. Oktober dieses Jahres in Argentinien. Dort wurde Diana Sacayán, Vorstandsmitglied der Internationalen Lesben-, Schwulen-, Bisexuellen, Trans- und Intersexuellenvereinigung (ILGA), ermordet.

Transphobie im Fokus der Bundesregierung

Das Bundesfamilienministerium hat eine interministerielle Arbeitsgruppe unter seiner Federführung gegründet, die auch die besondere Situation von transsexuellen Menschen und Transgender in den Fokus nimmt. Der Nationale Aktionsplan der Bundesrepublik Deutschland zur Bekämpfung von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und darauf bezogene Intoleranz soll um das Thema Homo- und Transphobie erweitert werden. Über das Bundesprogramm "Demokratie Leben" werden vom Bundesfamilienministerium neun Projekte zum Abbau von Homo- und Transfeindlichkeit gefördert.