Manuela Schwesig hat die Schirmherrschaft für die Fachtagung "Regenbogenfamilien bewegen! Beratung zukunftsträchtig gestalten" des Lesben- und Schwulenverbandes Deutschland (LSVD) übernommen, die am 9. Mai in Berlin stattfand.
Anlässlich der Tagung betonte sie, dass es hohen Bedarf nach qualifizierten Unterstützungsangeboten gebe:
"Für mich sind Regenbogenfamilien Familien wie alle anderen auch! Doch im Alltag stoßen sie noch immer an viele Grenzen. Sie spüren in vielen Situationen, dass sie als Familie nicht ernst genommen werden, und haben Hemmungen, eine Beratungsstelle aufzusuchen."
Auf der Fachtagung wurden daher Lösungen diskutiert, wie Regenbogenfamilien besser erreicht werden können, damit sie als selbstverständlicher Teil unserer Gesellschaft sichtbarer werden. Zudem tauschten sich während einer Podiumsdiskussion Jugendliche und junge Erwachsenen aus Regenbogenfamilien mit Dr. Ralf Kleindiek, Staatssekretär im Bundesfamilienministerium, aus. Besprochen wurden dabei Themen wie die rechtliche Situation von Regenbogenfamilien, Coming-out mit und ohne Kinder, Trans*eltern und Trans*kinder, Herausforderungen und Chancen von multiplen Elternschaften und das Aufwachsen in Regenbogenfamilien.
Modellprojekt "Beratungskompetenz für Regegenbogenfamilien"
Die Tagung fand im Rahmen des Modellprojektes "Beratungskompetenz für Regegenbogenfamilien" statt, das vom LSVD mit Mitteln des Bundesfamilienministeriums durchgeführt wird. Mit dem Projekt sollen Mitglieder von Regenbogenfamilien wohnortnah Rat und Hilfe erhalten und sich in den Beratungseinrichtungen willkommen fühlen. Verschiedene Angebote unterstützen Beschäftigte in Beratungsstellen dabei, sich mit den Herausforderungen und Potenzialen von Regenbogenfamilien vertraut zu machen und die Hürden für Ratsuchende zu verringern. Ziel ist dabei, qualifizierte Unterstützungsangebote für gleichgeschlechtliche und transsexuelle beziehungsweise transgeschlechtliche Eltern in die Fläche zu tragen.
Neben Workshops und Vorträgen rund um das Leben und die Beratung von Regenbogenfamilien setzt das Projekt auf Fortbildungsangebote und ein Internet-Forum zum fachlichen Austausch. Die Angebote richten sich an Einrichtungen, Institutionen, Verbände und Fachkräfte aus dem familiennahen Beratungsbereich. Das Modellprojekt läuft seit Juli 2015 und hat eine Laufzeit von drei Jahren.