Ursula von der Leyen überreicht Helene-Weber-Preis 2009

Foto: Ursula von der Leyen inmitten der Preisträgerinnen und der Jurymitglieder (Bild: BMFSFJ)
Ursula von der Leyen mit den Preisträgerinnen des Helene-Weber-Preises 2009 und den Jurymitgliedern
Die Stadträtin Dorothea Maisch aus Gaggenau in Baden-Württemberg ist von Bundesministerin Ursula von der Leyen mit dem Helene-Weber-Preis 2009 ausgezeichnet worden. Der Preis wird 2009 anlässlich des 60. Jahrestages des Grundgesetzes zum ersten Mal vergeben und soll das Engagement von Frauen in der Kommunalpolitik fördern.

Die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Ursula von der Leyen, zeichnete in Berlin insgesamt 15 Kommunalpolitikerinnen mit dem Helene-Weber-Preis aus. "Die Preisträgerinnen sind ein Beispiel für alle Frauen, die für die Allgemeinheit aktiv werden und ihr Umfeld gestalten wollen. Mit dem Preis wollen wir ihr starkes Engagement würdigen und sichtbar machen - und noch mehr Frauen dazu bewegen, sich einzubringen und in die Politik einzumischen", erklärte die Bundesministerin während der Verleihung. Die Laudatio hielt Ministerpräsident a. D. Prof. Dr. Bernhard Vogel, der der Jury des Helene-Weber-Preises angehört.

Preisträgerin will Kommunalpolitikerinnen unterstützen

Die Hauptpreisträgerin Dorothea Maisch arbeitete in einem handwerklichen Beruf und entschied sich erst mit 41 Jahren, einer Partei beizutreten. Sie wurde noch im gleichen Jahr in den Gemeinderat gewählt und drei Jahre später stellvertretende Vorsitzende ihrer Fraktion. Im Verband "Unternehmerfrauen im Handwerk" hat sie als Regionalverbandsvorsitzende und auf Landesebene Führungsaufgaben übernommen und die Aktion "Parlamentarier im Praktikum" gestaltet, bei der Politiker sich über den Unternehmensalltag im Handwerksbetrieb informieren. In der Kommunalpolitik hat sie sich erfolgreich für die Neueröffnung einer Kindertagesstätte und die Verbesserung der Nahversorgung eingesetzt. Ihre Leidenschaft gilt der Unterstützung und Einbeziehung ehrenamtlicher Arbeit zur Förderung des Zusammenhalts in Gaggenau.

Der Hauptpreis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird für ein eigenes kommunalpolitisches Projekt verwendet. Zudem erhalten alle Preisträgerinnen ein Coaching, das von der Europäischen Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft konzipiert wurde. Dorothea Maisch will mit ihrem Preisgeld gezielte Weiterbildung finanzieren und damit das politische und zivilgesellschaftliche Engagement von Frauen in Gaggenau nachhaltig unterstützen. So sollen die Kandidatinnen aller Parteien für die Arbeit in der Lokalpolitik gerüstet werden.

Ausstellung "Die Mütter des Grundgesetzes"

Am Tag der Preisverleihung wurde darüber hinaus die Wanderausstellung "Die Mütter des Grundgesetzes" eröffnet. Im Parlamentarischen Rat, der 1949 das Grundgesetz der Bundesrepublik erarbeitete, waren nur vier Frauen. Auf 15 anschaulich gestalteten Tafeln wird das Leben und die politische Arbeit dieser vier „Mütter des Grundgesetzes“ vorgestellt. Die Ausstellung wird an die Gemeinden der Preisträgerinnen des Helene-Weber-Preises ausgeliehen sowie an Kommunen, die sich an der Kampagne FRAUEN MACHT KOMMUNE beteiligen und an besondere Wirkungsstätten der „Mütter des Grundgesetzes“. Mit dem Verleih der Ausstellung hat das Bundesfamilienministerium die Europäische Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft beauftragt.