Bundesministerin Ursula von der Leyen: "Die gewonnenen Jahre besser nutzen."

Älterer Mann liest einem Jungen vor
Fünfter Altenbericht © Bundesfamilienministerium
Der Bundestag berät heute den 5. Altenbericht der Bundesregierung. Er hat das Thema "Potenziale des Alters in Wirtschaft und Gesellschaft - Der Beitrag älterer Menschen zum Zusammenhalt der Generationen". Mit ihm gibt die Sachverständigenkommission der anhaltenden Diskussion um den demographischen Wandel eine neue Richtung: Der Bericht zeigt ein Leitbild, welches im Altern der Bevölkerung nicht nur Risiken sieht, sondern die Entwicklung als eine gesellschaftliche und wirtschaftliche Wachstums- und Entwicklungschance begreift.

"Das Bild des Alters hat sich in den vergangenen Jahrzehnten entscheidend gewandelt", sagt die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Ursula von der Leyen, anlässlich der Bundestagsdebatte. "Viele ältere Menschen sind körperlich und geistig fit. Sie verfügen über Fachwissen und jahrzehntelange berufliche Erfahrung. Das sind Ressourcen, auf die wir nicht länger verzichten dürfen. Ich möchte daher vor allem auf die Möglichkeiten aufmerksam machen, die die 'Silver Economy' mit sich bringt. Bereits heute übernimmt die Gruppe der über 60-Jährigen mit 315 Milliarden Euro im Jahr ein Drittel aller Konsumausgaben in Deutschland. Das müssen wir als Chance für Produkte und Dienstleistungen begreifen. Wenn es deutschen Unternehmen gelingt, für diese Konsumenten geeignete Produkte zu entwickeln, erwächst daraus auch ein internationaler Wettbewerbsvorsprung. Denn Deutschland wird um das Jahr 2035 weltweit das Land mit der ältesten Bevölkerung sein. Die deutsche Wirtschaft könnte hier zum Trendsetter für Entwicklung werden, die alle Industrieländer betrifft", so von der Leyen weiter.

Die zentralen Themen des Altenberichts sind: Erwerbsarbeit, Bildung, Einkommenslage im Alter, Chancen der Seniorenwirtschaft, familiäre und private Netzwerke, Engagement und Teilhabe sowie Migration. Die demographische Entwicklung in Deutschland bewirkt, dass sich die Altersstruktur der Bevölkerung deutlich verändert. Sinkende Geburtenziffern und ein gleichzeitiges Älterwerden der Gesellschaft führen dazu, dass der Anteil älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung weiter wächst.