Mit einer gemeinsamen Kraftanstrengung will die Bundesregierung mehr Menschen für die Pflege begeistern. Dafür haben Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey, Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil am 3. Juli die Konzertierte Aktion Pflege gestartet. Damit sollen die Arbeitsbedingungen von Pflegekräften spürbar verbessert, die Pflegekräfte entlastet und die Ausbildung in der Pflege gestärkt werden. Dazu sollen gemeinsam mit den führenden Köpfen des Sozialsystems und den relevanten Akteuren der Pflege innerhalb kürzester Zeit konkrete Maßnahmen erarbeitet werden.
Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey:
"Ab heute gehen wir gemeinsam gegen den Pflegenotstand vor. Das geht nur mit mehr Pflegerinnen und Pflegern. Wir wollen mehr Menschen für den Pflegeberuf begeistern und dazu die Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen verbessern. Pflegen nach der Stoppuhr muss ein Ende haben. Gute Pflege braucht Zeit, um für Menschen da sein zu können. Die Pflegekräfte leisten viel, sie haben höhere Löhne, bessere Arbeitsbedingungen und Entlastung im Alltag mehr als verdient."
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn:
"Gute Pflege bedeutet Zuwendung. Die benötigt Zeit und genügend Personal. Deshalb starten wir die Konzertierte Aktion Pflege. Wir wollen mehr Menschen dazu bringen, diesen verantwortungsvollen Beruf zu ergreifen. Wir wollen Pflegekräfte ermuntern, in den Job zurückzukehren oder wieder Vollzeit darin zu arbeiten. Täglich leisten die Pflegekräfte in unserem Land Großartiges für unsere Gesellschaft. Dafür verdienen sie mehr Wertschätzung im Beruf, gute Arbeitsbedingungen und eine gerechte Bezahlung."
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil:
"Bei guter Pflege dreht sich alles um Menschen. Gute Pflegekräfte sind mehr als bloße Versorger. Darum werben wir dafür, dass es künftig deutlich mehr Frauen und Männer in Deutschland gibt, die sich um Pflegebedürftige kümmern. Wir wollen mit unserer Konzertierten Aktion den Pflegenden und den Pflegebedürftigen endlich die Aufmerksamkeit zukommen lassen, die ihnen zusteht. Dazu ist es nötig, in dem Bereich mehr Tarifbindung zu schaffen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken."
Verbindliche Maßnahmen für bessere Arbeitsbedingungen
Die Konzertierte Aktion Pflege soll die Pflegesituation nachhaltig verbessern. Bund, Länder und die relevanten Akteure in der Pflege sollen dafür verbindliche Maßnahmen vereinbaren. Relevante Akteure in der Pflege sind Pflegeberufs- und Pflegeberufsausbildungsverbände, Verbände der Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser, die Kirchen, Pflege- und Krankenkassen, Betroffenenverbände, die Berufsgenossenschaft, die Bundesagentur für Arbeit sowie die Sozialpartner.
Die Maßnahmen sollen binnen eines Jahres gemeinsam mit weiteren Expertinnen und Experten in einem Dachgremium und fünf themenbezogenen Arbeitsgruppen entwickelt werden.
Fünf Arbeitsgruppen entwickeln konkrete Maßnahmen
Um konkrete Maßnahmen zu erarbeiten, setzt die Konzertierte Aktion Pflege fünf Arbeitsgruppen ein.
- Arbeitsgruppe 1 "Ausbildung und Qualifizierung"
- Arbeitsgruppe 2 "Personalmanagement, Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung"
- Arbeitsgruppe 3 "Innovative Versorgungsansätze und Digitalisierung"
- Arbeitsgruppe 4 "Pflegekräfte aus dem Ausland"
- Arbeitsgruppe 5 "Entlohnungsbedingungen in der Pflege"
Die Konzertierte Aktion Pflege ist ein gemeinsames Projekt des Bundesministeriums für Gesundheit, des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Koordiniert wird die Aktion vom Bundesgesundheitsministerium, das dafür eine Geschäftsstelle einrichtet.