Millionen Menschen in Deutschland fühlen sich einsam. Das Bundesgesellschaftsministerium setzt sich mit unterschiedlichen Projekten für die Belange einsamer Menschen ein.
Modellprojekt "Miteinander Füreinander"
Bis Ende 2024 werden über das Modellprojekt des Malteser Hilfsdienstes "Miteinander Füreinander" (Projektstart 2020) an rund 110 Malteser-Standorten besonders hochbetagte Seniorinnen und Senioren erreicht. Zu dem Projekt gehört auch das Online-Magazin "dabei. Magazin für Leben im Alter". Es sensibilisiert für Themen zum Leben im Alter, gibt Hilfestellungen gegen Einsamkeit und Inspiration für eigene Aktivitäten.
ESF Plus-Programm "Stärkung der Teilhabe älterer Menschen"
Seit Oktober 2022 werden im ESF Plus-Programm zur "Stärkung der Teilhabe älterer Menschen - gegen Einsamkeit und soziale Isolation" bis September 2027 mehr als 70 Projekte mit sozial neuartigen Angeboten gefördert. Das Programm richtet sich vorrangig an ältere Beschäftigte ab 60 Jahre, die aus dem Arbeitsleben ausscheiden. Hierbei ist der Auf- und Ausbau von regionalen Kooperations- und Vernetzungsstrukturen für mehr Teilhabemöglichkeiten zentral. Das Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e. V. (ISS) begleitet die Projekte in einem Praxisforschungsprojekt und entwickelt Arbeitshilfen und weitere Formate, die Trägerinnen und Träger mit praktischen Tipps unterstützen.
Modellprojekt "Verein(t) gegen Einsamkeit"
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) startete im Oktober 2022 das Modellprojekt "Verein(t) gegen Einsamkeit". 87.000 Sportvereine, die im DOSB organisiert sind, werden bis Ende 2024 für die Situation einsamer Menschen sensibilisiert. Sportvereine bieten die Möglichkeit, Gleichgesinnte zu treffen und werden so zu Begegnungsstätten und zur sozialen Heimat. Dieser Mehrwert wird in den Vordergrund gestellt.
Mehrgenerationenhäuser
Bundesweit 530 durch das Bundesgesellschaftsministerium geförderte Mehrgenerationenhäuser helfen dabei, Isolation sowie Einsamkeit zu verhindern. Mit niedrigschwelligen Begegnungsangeboten, zum Beispiel im offenen Treff, Kultur- und Kreativangeboten, Freizeit- und Sportaktivitäten sowie Informations- und Beratungsangeboten tragen die Mehrgenerationenhäuser zur aktiven Alltagsgestaltung und gesellschaftlichen Teilhabe bei und wirken so Einsamkeit entgegen.
Projekt "Zukunftswerkstatt Kommunen"
Mit dem Projekt "Zukunftswerkstatt Kommunen" werden Kommunen unterstützt, die Folgen des demografischen Wandels zu gestalten. Dabei geht es unter anderem um die Einrichtung von Orten der Begegnung, zum Beispiel den Jugendladen im sächsischen Riesa oder die Erzählsalons in plattdeutscher Sprache im Emsland.
ESF Plus-Programm „Zusammenhalt stärken - Menschen verbinden“
Seit September 2024 werden erstmals in einem Programm gegen Einsamkeit rund 20 Kommunen gefördert, die sich mit ihren Angeboten an Menschen im mittleren Erwachsenenalter richten. Noch bis Ende August 2027 sollen mit "Zusammenhalt stärken - Menschen verbinden" kommunale Strukturen zur Vorbeugung und Linderung von Einsamkeit und sozialer Isolation auf- und ausgebaut werden. Darüber hinaus sollen die soziale Teilhabe und die Arbeitsmarktchancen von Menschen in der Altersgruppe zwischen 28 und 59 Jahren verbessert werden.
Hilfetelefone
Auch Hilfetelefone, beispielsweise folgende vom Bundesgesellschaftsministerium geförderten Beratungsangebote, unterstützen bei Einsamkeit: Nummer gegen Kummer, das Elterntelefon unter 0800 111 0 550, Kinder- und Jugendtelefon 116 111 und die TelefonSeelsorge unter 0800 111 0 111, 0800 111 0 222 oder 116 123. Alle Hilfetelefone bieten auch online Unterstützung an.